Wenn Einsatzkräfte umsonst ausrücken

Fake-Notruf beschäftigt Polizei und Feuerwehr - so ein Anruf kann teuer werden

Am Freitag kam es in Fulda zu einem Falschalarm
Fotos: O|N/Henrik Schmitt/Hendrik Urbin

30.06.2022 / FULDA / LAUTERBACH - Gebäudebrand lautete das Einsatzstichwort am vergangenen Freitag für die Feuerwehr. Innerhalb weniger Minuten fuhr der Löschzug von der Feuerwache in Fulda-Neuenberg herunter, um in die Herbsteiner Straße zu gelangen. Vor Ort stellte sich dann jedoch sehr schnell heraus: hier brennt es gar nicht. 


Nur zwei Tage später - am Sonntag - das gleiche Spiel. "In der Heinrichstraße 25 brennt es", hieß es zuerst. Doch auch in diesem Fall rückten die Kräfte der Feuerwehr umsonst aus. Diese Hausnummer existiert nicht mal. Und von Feuer war weit und breit auch nichts zu sehen. Die zahlreichen Einsatzkräfte waren offenbar mutwillig auf eine falsche Fährte geführt worden.

Der dritte, ähnliche Einsatz ereignete sich dann am Montag in der Vogelsberger Kreisstadt Lauterbach. Gemeldet war ein Feuer in der Beethovenstraße - und "Menschen in Gefahr". 20 Kräfte der Feuerwehr rückten zur Einsatzstelle aus, um Menschen in einer möglichen Notlage zur Seite zu stehen und diese zu retten. Doch auch in diesem Fall: Erleichterung und Frustration zugleich bei den Feuerwehrkräften. Der Einsatz entpuppte sich als Fehlalarm.

"Uns liegt in allen drei Fällen der Verdacht des Missbrauchs von Notrufen vor", erklärt Polizeisprecher Patrick Bug auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage. Ob die Einsätze aber in Verbindung zueinander stehen, sei noch nicht klar. "Um die laufenden Ermittlungen nicht zu behindern, können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details nennen."
 
Bug erinnert aber: "Ein Missbrauch von Notrufe ist strafbar und kann zu einer Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr führen." (nb) +++

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