Unverkennbar in Flussnähe

Imposant aber hochgiftig: Riesen-Bärenklau breitet sich aus

Die Herkulesstaude oder auch Riesen-Bärenklau genannt ist leicht zu erkennen.
Fotos: Maria Franco

29.06.2022 / FULDA - Wie Pilze schießen sie aus dem Boden - und prägen vielerorts das Landschaftsbild. Mit prächtigen weißen Dolden ragt der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, derzeit besonders in Flussnähe in die Höhe. So auch entlang der Horaser Wiesen, einem Naturschutzgebiet in Fulda. Doch Vorsicht ist geboten: "Tückisch ist, dass Furocumarin fototoxisch wirkt, d.h. der Pflanzensaft löst bei Sonnenschein auf der Haut Rötungen, Quaddeln, Blasen und andere Verbrennungserscheinungen aus.  Dabei sitzt der Giftstoff in allen Teilen der Pflanze - von Blättern und Stängeln bis zu den Blütendolden", so Magistratspressesprecher Johannes Heller auf O|N-Nachfrage.



Schon von weitem ist die Herkulesstaude gut zu erkennen. Bis zu drei Meter hoch kann die Pflanze wachsen. "Die Herkulesstaude ist in Fulda längst nicht nur in Horas, sondern aufgrund ihrer hohen Reproduktionsfähigkeit im gesamten Stadtgebiet sehr präsent", sagt Heller. Dabei breite sie sich nicht mehr nur entlang der Fulda aus. "Wir finden sie in der Nähe von Spielplätzen, Sportanlagen oder auch entlang der Fuß- und Radwege durch die Aue. Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit bekämpfen wir die Pflanze auch mit dem Ziel, die weitere Verbreitung der Staude einzuschränken. Wir werden sie allerdings nicht mehr 'ausrotten' können", stellt der Pressesprecher fest. 

Fachfirma beseitigt Pflanzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Ausbreiten der Doldenblütler einzudämmen. Beispielsweise gebe es die Methode des Ausgrabens der Jungpflanzen. "Sie ist jedoch nur geeignet, um kleine Bestände mit wenigen Einzelpflanzen zu kontrollieren. Wir arbeiten in Fulda im Frühjahr mit der Wasserdampfmethode. Dabei wird Dampf mittels Hochdruckaggregat in die Wurzelrübe getrieben, was nach kurzer Behandlungsdauer von circa zehn bis 15 Sekunden pro Pflanze zum Absterben der Rosetten führt." Die behandelten Pflanzen würden so absterben und keine Ausläufer mehr austreiben.

Ein weiterer Schritt: "Ab Anfang Juli werden die reifen Samenstände entfernt. Die zu diesem Zeitpunkt über zwei bis vier Meter hohen Pflanzen werden gekappt und alle anfallenden Samenstände eingesammelt und verbrannt. Da die Herkulesstaude eine zweijährige Pflanze ist, stirbt sie nach der Samenbildung ab." Eine spezielle Fachfirma sei für die Stadt Fulda mit der Bekämpfung der Pflanze beauftragt.

Finger weg vom Bärenklau!

Und ein Hinweis zum Schluss: Eigenes Hantieren und Herumexperimentieren an der Pflanze birgt ebenso Gefahren. "Ärzte warnen davor, die Dämpfe des Pflanzengifts einzuatmen - etwa beim Entfernen eines Bärenklaus. Die Folgen können Übelkeit, aber auch Atemnot und Kreislaufprobleme sein." (Maria Franco) +++

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