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Zeitarbeitspionier in Osthessen: Von Kurzfristalternative zum Fachkräftesicherer
Fotos: Marius Auth
21.06.2022 / FULDA -
Unternehmen, die keinen gleichbleibenden Personalbedarf haben, nutzen häufig Zeitarbeitsanbieter, um offene Stellen schneller zu besetzen. Seit 1992 bietet die Schütze + Seifert GmbH & Co. KG in Fulda Zeitarbeitsdienstleistungen, von der klassischen Arbeitnehmerüberlassung bis zur Personalvermittlung. Das Image der Branche hat sich verbessert - von der kurzfristigen Alternative sind die Zeitarbeiter bei etlichen regionalen Unternehmen zur dauerhaften Ergänzung der Belegschaft geworden.
Die Geschichte der Zeitarbeit in Deutschland beginnt bereits in den 1920er-Jahren: Das Arbeitsnachweisgesetz von 1922 regelte erstmals verbindlich das entgeltliche Vermitteln von Arbeitskräften. 1972 wurde das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz verabschiedet, mit dem unter anderem die langfristige Arbeitnehmerüberlassung unterbunden werden sollte, außerdem wurde damit der arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Schutz der Zeitarbeitnehmer gesichert.
"Früher waren vor allem in Handwerk und Industrie Facharbeiter gefragt. Spätestens mit dem Siegeszug von E-Commerce sind auch in der Region Industriearbeitsplätze ohne große Anlernung gefragt, vor allem in der Logistik: Kommissionierer, Lageristen, Produktionshelfer, Staplerfahrer - dort besteht akuter Personalmangel. 2004 wurde für die Zeitarbeitsbranche ein eigener Tarifvertrag eingeführt, der unter anderem Mindestlöhne garantiert", erläutert Geschäftsführer Matthias Seifert.
Viele wechseln in Festanstellung
Vor allem Unternehmen, die keinen gleichbleibenden Personalbedarf haben, ob durch projektbezogene Tätigkeiten oder durch starke Auftragsvolumenfluktuationen, vertrauen auf Zeitarbeit. Wer sich dauerhaft bewährt, wechselt häufig in die Festanstellung. Seifert spricht vom "Klebeeffekt": "Mehr als 40 Prozent unserer Zeitarbeiter sind später bei Kunden-Unternehmen fest beschäftigt. Andere, vor allem in der klassischen Arbeitnehmerüberlassung, schätzen ihre Ungebundenheit, bleiben bei uns angestellt und wechseln die Kunden."Die maximale Überlassungsdauer eines Arbeitnehmers für ein Unternehmen beträgt 18 Monate, nach neun Monaten besteht ein Anspruch auf die gleiche Bezahlung wie ein Festangestellter. "Zum 1. Oktober steigt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland auf 12 Euro pro Stunde. Viele unserer Kunden haben das schon vorgezogen, um die Umstellung möglichst reibungslos zu gewährleisten." Neben der Arbeitnehmerüberlassung wird noch die Personalvermittlung angeboten, bei der eine Provision für erfolgreiche Vermittlung gezahlt wird. "Wir sind inzwischen nicht nur in Fulda vertreten, sondern auch in Allendorf, Frankfurt am Main, Gießen und Würzburg. Jährlich bringen wir 500 Menschen in Arbeit. Die Branche boomt - und es ist kein Ende abzusehen", so Seifert. (mau) +++