Ein fußballverrücktes Dorf
Als Uwe Fischer die Umkleidekabine in Lütter in eine Disko verwandelte
Fotos: Verein
18.06.2022 / EICHENZELL -
Fußball bei der TSG Lütter, das heißt nicht nur Aufstieg in die Gruppenliga. Im Hintergrund muss viel geleistet werden, um den Erfolg möglich zu machen. Um dem Verein ein Gesicht zu geben. Was die TSG tut, welche Farbtupfer sie setzt, das lesen Sie im zweiten Teil über den Verein aus der Gemeinde Eichenzell. OSTHESSEN/NEWS hat sich auf Spurensuche begeben.
"Ein fußball-verrücktes Dorf", sagt Marco Lohsse. "Keiner ist sich zu schade, mit anzupacken. Jeder ist bereit. Ein sehr familiärer Klub", urteilt der Coach. Der 42-Jährige muss es wissen, war er doch zehn Jahre Spieler und Trainer beim TSV Lehnerz - und schoss dort auch so manches Tor. Übrigens: 1.136 Einwohner sind es laut des letztem Wikipedia-Eintrag. Und wie sehen es die Spieler, was den Verein ausmacht?
Max Müllers: "In jedem Jahr gibt es ein Highlight"
Unterdessen hatte Müllers ein spezielles Erlebnis. Als er zum Saisonauftakt dieser Runde seinen 29. Geburtstag beging, prasselte einiges auf ihn ein. Nicht nur, dass einen 5:2-Derbysieg gegen die SG Rönshausen gab - Mannschaftsbetreuer Uwe Fischer, seit drei Jahren an der Seite des Kreisoberliga-Teams, zuvor vier Jahre im Herzen der Zweiten, nahm an diesem Tag eine besondere Rolle ein. An Müllers Ehrentag verwandelte Fischer die Umkleidekabine in eine Disco - und selbst Müllers, nie um eine spontane Antwort mit Hintersinn oder Schlagkraft verlegen, bekam seinen Mund nicht zu. Egal, die Mannschaft feierte. Daniel Bolz, der Sportliche Leiter, bringt es auf den Punkt. "Uwe lebt Lütter. Er ist das Herz von Lütter." Sein Spitzname: Beule.
Vier Jahre Verbandsliga - Nachwuchs ist Mitglied der JSG Vorderrhön
Eine besondere Beziehung pflegen Lütters Fußballer zum Frauenteam der TSG. Spielen die Männer, unterstützen die Frauen, die jüngst in der Hessenliga-Aufstiegsrunde kickten. Nicht nur das, sie übernehmen auch Dienste. Umgekehrt verhält es sich genauso. Es läuft. Und dieser Mosaikstein ist gewiss speziell im Vereinsleben. Und noch einmal - es ist nicht überliefert, ob er es wollte - kommt Max Müllers zu Wort. Der Frage, was die TSG denn ausmache, entgegnet er: "Wenn abends um zwölf Uhr noch 100 Leute schunkelnd die Vereinshymne singen, dann weißt du, dass du im richtigen Verein bist." Sein Kapitän Konstantin Höhl bemerkt: "Öfters" - Müllers dazu: "Jedes Wochenende. Nur die Anzahl variiert halt."