Wiedersehen gibt Anstoß für Kunstprojekt
"Milseburg-Trilogie" von Rheingauer Michael Apitz ziert Museumswände
Künstler Michael Apitz: Bei der Vorstellung seiner "Milseburg-Trilogie".
Fotos: Maria Franco
15.06.2022 / FULDA -
Sie ist sagenumwoben, 835,2 Meter hoch und fällt durch ihr markantes Profil auf: die Milseburg zwischen Danzwiesen und Kleinsassen in der Gemeinde Hofbieber ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein wiederkehrendes Motiv auf Leinwänden. Der Rheingauer Michael Apitz kann sich nun in die Reihe dieser Künstler anschließen. Im Fuldaer Vonderau Museum präsentierte er am Mittwoch in einer kleinen Pressekonferenz seine drei neuen Arcyl-Werke im Format 150 x 450 Zentimeter. "Es ist wie ein poetischer Gang durch die Rhön, und das aus verschiedenen Perspektiven einmal rundum die Milseburg", so der 56-Jährige gegenüber OSTHESSEN|NEWS.
Michael Apitz sei vielen bestimmt schon ein Begriff, wie Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) zu Beginn erklärte. "Er ist Zeichner der Comic-Serie 'Karl, der Spätlesereiter', das zum Teil in Fulda spielt. Vergangenes Jahr im Sommer war Apitz ebenso bei der offiziellen Vorstellung des Spätlesereiter-Denkmals im Schlosshof vor Ort." Dort sei er mit Torsten Raab vom Biosphärenreservat Rhön ins Gespräch gekommen - und eine Kooperation in Bezug auf ein neues Projekt zwischen Biosphärenreservat Rhön, Vonderau Museum und dem Künstler entstand. "Das ist ein gelungener Brückenschlag und zeigt, dass gemeinsam gute Gedanken entstehen können."
Erste Eindrücke in der Rhön bei tief hängenden Nebelschwaden
Raab erinnerte sich an die Begegnung in Fulda: "Wir hatten schonmal Kontakt im Mittelrheintal an der Loreley, als ich da beruflich tätig war. Ich fragte ihn beim Wiedersehen einfach, was er von der Idee halten würde, als Landschaftsmaler ein Motiv aus der Rhön zu malen." Der Vorschlag fand sofort Anklang und zusammen machten sich die beiden einige Tage später auf den Weg in die besagte Gebirgslandschaft. "Wie immer hingen die Nebelschwaden tief, trotzdem waren wir ganz verzaubert von der Rhön. Beim nächsten Aufenthalt hatte sich dann so langsam abgezeichnet, dass es wohl die Milseburg wird. Die Geschichte des Berges ist zwar nicht neu, aber noch lange nicht zu Ende erzählt."
Künstler begeistert von einzigartiger Landschaft
Die drei Leinwände stehen unter dem Titel "Milseburg-Trilogie" und fallen durch ihre unterschiedlichen Farbgebungen auf in Grün, Orange und Gelb. Die Bilder können alleine stehen, oder zusammen. "Wenn man genauer hinschaut, passen die Werke zueinander", so Apitz. "Es ist in der Tat eine große Ehre, in diesen Räumlichkeiten ausstellen zu dürfen. Ich bin schon länger Landschaftsmaler und kannte die Rhön zunächst nur marginal. Ohne Torsten Raab wäre das verrückte Projekt nun wirklich nicht zustande gekommen." In Natura hinterließ der Ausflug einen bleibenden Eindruck, besonders eben der "Berg mit origineller Form".
Trilogie auf Jubiläumsfeier des Landkreises
Museumsleiter Dr. Frank Verse zeigte sich ebenfalls begeistert von dem Endresultat: "Als Archäologe sehe ich die Milseburg nochmal aus anderer Sicht. Es ist ein besonderer Ausgrabungsort - da kann ich bei so einem Vorhaben wirklich nicht 'nein' sagen." Innerhalb kürzester Zeit sei die Ausstellung in die Wege geleitet worden. Weitere Werke andere Künstler wie Rudolf Grobe, Gisber Seng, Paul Klüber oder Isa Mittelbach umrunden die Thematik. Es lohnt sich, einen Blick auf die Bilder zu werfen. "Die Trilogie bleibt zunächst eine Woche hier bis einschließlich nächsten Mittwoch, dann wird es für einige Tage vom 23. bis 26. Juni auf der großen Jubiläumsfeier '200 Jahre Landkreis' auf Schloss Fasanerie zu sehen sein." (mkr) +++