Erhöhtes Fahrgastaufkommen
9-Euro-Ticket: Eltern ärgern sich über Folgen für Schülertransport
Fotos: Henrik Schmitt
10.06.2022 / GROßENLÜDER -
Seit Juni gilt deutschlandweit auf den Strecken des Nahverkehrs das 9-Euro-Ticket, anscheinend mit teils erheblichen Auswirkungen auf den Schülerverkehr. Beispielsweise auf der Strecke Großenlüder-Fulda, einem Teilabschnitt der Route Limburg (Lahn) - Lauterbach - Fulda, wo Züge der Hessischen Landesbahn (HLB) im Einsatz sind. Wie es in einem Schreiben von betroffenen Eltern an die O|N-Redaktion heißt, "hatte die Situation am Dienstagmorgen einen neuen Höhepunkt erreicht. Wahrscheinlich verschuldet durch das 9-Euro-Ticket".
Der Zug sei zwar pünktlich gewesen, aber nicht alle Kinder hätten einsteigen können. "Als Eltern, die dann die Kinder selbst nach Fulda bringen mussten, fragen wir uns, ob dieser Zustand bis zu den Sommerferien anhalten wird".
Weiter kritisieren die Eltern, "dass der Zug in den letzten zwölf Monaten bestimmt zehnmal ausgefallen ist oder extrem verspätet war, so dass die Schüler verspätet zum Unterricht erschienen oder gar nicht zur Schule kamen. Als Eltern sind nicht alle in der Lage, ad-hoc-Lösungen zu organisieren. Beispielsweise, indem man selbst die Kinder nach Fulda fährt". Nebenbei müsse erwähnt werden, dass die Busse nach und von Großenlüder in den zwölf Monaten nicht einmal ausgefallen seien.
Insgesamt laufe der Betrieb auf der Linie RB 45 allerdings stabil, auch unter den deutlich gestiegenen Nachfragezahlen seit dem 1. Juni. Durch technische Störungen, witterungsbedingt oder durch Fremdeinwirkungen, könnten leider im Bahnverkehr immer wieder Störungen auftreten. "Wir bemühen uns jedoch immer, den Verkehr im Sinne der Fahrgäste bestmöglich zu gewährleisten", so HLB-Sprecherin Walter abschließend. (Bertram Lenz) +++