Warnschilder aufgehängt
Rasch weitergehen, wenn die aggressive Nilgans zu nahe kommt
Fotos: Christopher Göbel
09.06.2022 / BAD HERSFELD -
Noch bis in den September brüten die Nilgänse, die in den letzten Jahren in Bad Hersfeld heimisch geworden sind. Die Stadt warnt mit kleinen Schildern davor, den teilweise aggressiv auftretenden Tieren nicht zu nahe zu kommen.
"Die Nilgänse können sich aufplustern, mit den Flügeln schlagen oder auch picken", sagt Stadt-Pressesprecher Meik Ebert auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. Die Warnschilder sind rund um die Nordschulteiche aufgehängt, denn dort halten sich die Vögel zumeist auf. Doch auch im Turm der Hospitalkapelle hat ein Nilgänse-Pärchen ein Nest gebaut. "Darum hängt auch eine Warnung in der Straße Johannestor", so Ebert.
Ganz normales Verhalten
Die Tiere zeigen sich nicht immer scheu, sondern gehen auf Menschen zu, wenn sie sich oder ihr Territorium bedroht fühlen. "Mit den Schildern möchten wir darauf hinweisen, dass Passanten schnell weitergehen sollten", erläutert Ebert. Das Verhalten der Tiere sei jedoch "ganz normal".Hintergrund
Laut dem Naturschutzbund NABU breiten sich die Nilgänse in Mitteleuropa seit den 1990er Jahren aus. Die Art stammt ursprünglich aus Afrika, vor allem aus dem Gebiet südlich der Sahara und dem Niltal. Das aggressive Verhalten wird laut NABU damit erklärt, dass sich die Tiere in Afrika gegen mehrere Beutegreifer verteidigen müssen. Nilgänse seien nicht von Natur aus angriffslustig, würden aber im Vergleich mit den "braven" einheimischen Gänsearten mehr auffallen. Als Konkurrenten der heimischen Tierwelt gelten die Nilgänse nicht. (Christopher Göbel) +++