Umweltschützer schlagen Alarm

A49-Baustopp nach Hexylhinweis: "Nicht das einzige Gift im Trassenbereich"

Der Ausbau der A49 bei Stadtallendorf ist vorerst durch das Regierungspräsidium Gießen wegen eines Hexyl-Fundes im Mai gestoppt worden. Laut Wikipedia handelt es sich bei "Hexyl" um einen äußerst giftigen Stoff. Zudem sei dieser hochexplosiv.
Foto: Danni AG

10.06.2022 / HOMBERG (OHM) / STADTALLENDORF - Hiobsbotschaft Mitte Mai 2022 im Zuge der Bauarbeiten rund um die A49: Beim RP in Gießen geht ein Hinweis aus der Bevölkerung ein, dass ein Erdreich im Baustellenbereich bei Stadtallendorf (Landkreis Marburg-Biedenkopf) mit Hexyl verunreinigt sein soll. Die Folge: sofortiger Baustopp. Jetzt sagen Umweltaktivisten: "Das gefundene Hexyl ist nicht das einzige noch im Trassenbereich der A49 befindliche."



Wo eben noch mit Hochdruck gearbeitet wurde, herrscht jetzt Stillstand. Der Ausbau der A49 bei Stadtallendorf ist vorerst durch das Regierungspräsidium Gießen wegen eines Hexyl-Fundes im Mai gestoppt worden. Laut Wikipedia handelt es sich bei "Hexyl" um einen äußerst giftigen Stoff. Zudem sei dieser hochexplosiv.

"Sache sauber aufarbeiten"

Bei einem Vor-Ort-Termin auf der A49-Baustelle vergangene Woche sagte Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich: "Jetzt heißt es, die Sache sauber aufzuarbeiten, damit die Autobahn Ende 2024 eröffnet werden kann." Doch jetzt melden sich Umweltschützer zu Wort und sagen, dass das in der Artilleriestraße gefundene Hexyl nicht das einzige ist. "Im Abschlussbericht zur Sanierung ist dokumentiert, dass noch weiteres Hexyl im Trassenbereich vorhanden ist." 

Dem jetzigen Hexyl-Fund sehr ähnlich aussehenden gelben Klümpchen seien bereits im April 2021 etwa 350 Meter südlich der Artilleriestraße im Trassenbereich an der ehemaligen WASAG-Bahn-Strecke gefunden worden. "An einer Stelle, wo ein Janovsky-Schnelltest an mehreren Wurzelhölzern positiv auf Nitroaromate angeschlagen hat", meldet die "Danni AG" in einer Mitteilung an die Presse. 

A49-Gegner: "Skandalöser Umgang"

Laut deren Angabe berufe sich die DEGES darauf, die Sanierung laut Sanierungsplan durchgeführt zu haben. "Was sie dabei verschweigt, ist, dass laut dem Bescheid zum Sanierungsplan das Sanierungsareal als bodenschutzrechtlich saniert gilt, nur solange die vorgesehene Nutzung nicht geändert wird und keine Konvertierung erfolgt." Mit der Tieferlegung der Trasse um mehrere Meter und der damit verbundene Abtrag des Erdmaterials läge nun aber eine solche Umnutzung vor. Für die A49-Gegner ein "skandalöser Umgang mit dem kontaminierten Boden". (ld) +++

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich.
Archivfoto: O|N / Luisa Diegel
In den anderen Baustellenbereichen gehen die Arbeiten für den Weiterbau der A49 zügig voran.

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