Ein spezieller Klub aus der Rhön

Oliver Bunzenthal: Der SV Hofbieber ist zu 100 Prozent Verein

Auch 2009 gelang der Aufstieg in die Gruppenliga
Fotos: Verein

06.06.2022 / HOFBIEBER - Dass sportliche Bilanzen zum Erfolg führen, ist das Eine. Wie im Fall des SV Hofbieber, der mit seinen Fußballern als Kreisoberliga-Meister der Staffel Fulda in die Gruppenliga aufsteigt. Was aber hinter diesen Geschichten steckt, ist das Andere. OSTHESSEN|NEWS hat sich auf den Weg gemacht, dies bei dem Verein aus der Rhön zu ergründen. Teil zwei der aktuellen Erfolgsgeschichte des jetzt 103-jährigen Klubs aus der Rhön. 


Kaum einer in Osthessen schöpft aus so reichem Erfahrungsschatz wie Oliver Bunzenthal. Viele werden jetzt sagen, der hat leicht reden bei seinen Erfolgen. Doch der 49-jährige Meistertrainer bringt es auf den Punkt, warum er es nach seiner langen Pause nicht bereut hat, den Schritt in die Rhön zu wagen. "Der SV Hofbieber ist zu 100 Prozent Verein. Ist das, was ich mir erhofft habe."

Ein Stück Wohlfühloase in der Rhön - Bleuel als Freund und Begleiter

Sicher habe er mit seinem Freund und Co-Trainer Frank Bleuel einen wichtigen Begleiter an seiner Seite. Auch mit Markus Etzel, dem Sportlichen Leiter des SVH, oder Peter Gehring, dem langjährigen Recken des Vereins und jetzigem Vorstandsmitglied, habe Bunzenthal im zurückliegenden Jahr "tolle Momente" gehabt. Auch die Mannschaft weiß er im Rücken, die zusammenhalte, zusammen feiere oder zu Bundesligaspielen fahre. Eine Wohlfühloase in der Rhön also? Ein Stück weit trifft dies bestimmt zu. 

Es sei das Gefühl, das er auch während seiner Zeit beim Hünfelder SV spürte, ergänzt Bunzenthal. "Es ist das Vereinsleben. Das Vereinsgefühl. Das mag ich. Das ist meine Sache." Es gehörten mehr dazu, als nur die blanken Resultate. Nicht nur der Sport steht im Vordergrund. Der 49-Jährige wird beinahe zum Philosophen, wenn er knapp hinzufügt: "Ich finde es gut, dass es läuft, wie es läuft."

"Froh, dass ich das Traineramt in Hofbieber angenommen habe"

Beim Sportlichen Leiter findet er Zustimmung. "Ich sehe das genauso", sagt Etzel, der aus Rasdorf stammt, sechs Jahre in Langenbieber kickte, zu Marco Fladungs Zeiten nochmals nach Rasdorf zurückkehrte und jetzt gleich um die Ecke des Hofbieberer Sportplatzes wohnt. Kein Wunder, dass er und der Verein mit Bunzenthal "gleich auf einer Wellenlänge" waren. Was seinen "Co" Bleuel, der sich mal zwei Jahre in Friesenhausen als Trainer versuchte, betrifft, bemerkt der Coach nur: "Wir kennen uns seit fast 15 Jahren und haben uns in der Raiffeisenbank Biebergemünd-Petersberg kennengelernt. Er und seine Familie haben mich überzeugt, den Job hier anzunehmen. Und ich bin froh, dass ich es angenommen habe."

Möchte man dem auf die Schliche kommen, was das Trainer-Duo ausmacht, findet man bei Etzels Worten Hilfe. "Beide haben einen speziellen Humor. Sie kommen mit den Jungs zurecht und wissen, wie sie sie ansprechen müssen. Der menschliche Umgang zählt", betont er. Kritik müsse immer in sachlichem Ton stattfinden, dürfe nie persönlich werden. "Und das kommt bei den Jungs gut an", legt Etzel nach. 

"Viele Leute machen viel Arbeit"

Es packen viele mit an beim SV Hofbieber. Der Verein stützt sich auf ein stimmiges Umfeld. Auf treue Zuschauer. Er ist breit aufgestellt. Auch in der Altherren-Abteilung steckt Leben. Sogar im Ältestenrat. "Viele Leute machen viel Arbeit", verrät Etzel. Treffender hätte man es nicht sagen können. Wenngleich Peter Gehring, der einst von der SVH-Legende Erwin Quell überredet wurde, auch nach seiner aktiven Zeit mitzuarbeiten, einschränkt: "Du musst hinterher sein. Jahr für Jahr ist es das gleiche Spiel." Um Nachwuchs zu akquirieren, gehe man in Kindergärten oder mache auch Schnuppertraining. "Sonst holst du heute keinen mehr hinter dem Tisch hervor. Wenn du dranbleibst, kann das funktionieren. Es gibt noch genügend Kinder, die wollen." (wk)

So ist das Vorstandsteam aufgestellt

Vorstand:  Peter Gehring, Artur Scholz, Christoph Bellinger
Finanzen: Armin Hosenfeld
Schriftverkehr/Öffentlichkeitsarbeit: Christoph Hosenfeld
Jugend: Maximilian Vogel, Uli Nüdling
Spielbetrieb Senioren: Markus Etzel
Ältestenrat: Helmut Pokrzewinski, Manfred Danner, Lothar Plappert, Eberhard Scholz +++

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