Fenster für Vielfalt

IHK-Gebäude in Regenbogenpracht: Regionale Unternehmen für Diversität

Das IHK-Gebäude wird noch bis zum 05. Juni die Diversität sichtbar lassen
Fotos: Laura Walter

01.06.2022 / FULDA - Am Dienstag feiert die IHK das zehnjährige Jubiläum des deutschen Diversity-Tages, in dem die Fenster in Regenbogenfarben dekoriert wurden. Insgesamt 68 Unternehmen haben sich an der Aktion beteiligt, um gemeinsam für mehr Aufmerksamkeit hinsichtlich Diversity am Arbeitsplatz zu erreichen. 



Inzwischen sollte eigentlich jedem bekannt sein, was Diversity bedeutet. Doch auch noch nach 10 Jahren des deutschen Diversity-Tags ist der Begriff für viele noch ein Fremdwort. Im Prinzip bedeutet Diversity nichts anderes als Vielfalt, doch diese setzt sich aus vielen Aspekten zusammen: Geschlecht, Alter, soziale Herkunft, Hautfarbe, nationale Herkunft, geistige und körperliche Fähigkeiten, sexuelle Orientierung, Religion sowie die Weltanschauung.  

"Innerhalb all dieser Dimensionen darf und sollte keiner diskriminiert werden. Wenn man mal genauer hinschaut, merkt man, dass das nichts anderes ist als Paragraf 3 unseres Grundgesetzes", macht Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der IHK, nochmal deutlich. Demnach ist Diversität kein neumodisches Wort, sondern bereits seit Gründung unserer Bundesrepublik ein Teil unserer Verfassung. "Hört man sich im Umfeld um, dann ist erstmal für viele Diversität am Arbeitsplatz selbstverständlich, allerdings sieht die Umsetzung in der Realität oftmals ganz anders aus", berichtet er.  


"Diversität ist kein Modewort oder Marketingstrategie"

Im Zuge dessen sollen die in Regenbogenfarben dekorierten Fenster am IHK-Gebäude erst der Anfang sein, um mehr Aufmerksamkeit auf die Thematik zu lenken. Auch die beteiligten Unternehmen möchten in unterschiedlichen Wegen die Vielfalt ihrer Mitarbeiter und Arbeitskollegen fördern. Frederike Barth, Werkstudentin in der Personalabteilung bei Proemion erzählt über den Zusammenhang zwischen Diversität und Inklusion: "Die Vielfalt muss mit Akzeptanz begegnet werden, denn nur wenn diese Akzeptanz vorhanden ist, entwickelt sich ein Gefühl der Dazugehörigkeit."

Akzeptanz am Arbeitsplatz  

So hat Proemion ein umfangreiches Diversity-Management erarbeitet, um alle Facetten der Diversität ihrer Mitarbeiter zu erkennen und vor allem zu verstehen. Das Unternehmen Bytewerk wiederum kämpft mit den Vorurteilen gegenüber Frauen in der IT-Branche: "Wir haben eine Auszubildende und sie muss sich immer wieder extrem durchsetzen, dass sie das, was sie tut, mindestens genauso gut kann wie jemand anderes." Um mehr Verständnis für die Mitarbeiter zu erhalten, wurden ebenfalls Persönlichkeitsprofile im Unternehmen erstellen: "So wissen wir einfach, wieso jemand so ist, wie er ist und können darauf Rücksicht nehmen", erzählt Markus Sennefelder, Head of Human Resources bei Bytewerk.  

Auch in der Palliativstiftung wird mit unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen gearbeitet und jederzeit auf die körperlichen Beeinträchtigungen ihrer Mitarbeiter geachtet, sodass Diversität und der Job in Einklang gebracht werden können. All diese Unternehmen zeigen, dass die Förderung von mehr Diversität im Arbeitsalltag essenziell wichtig ist und die Umsetzung auch für Arbeitgeber eine große Chance ist: "Man bekommt bessere und vielfältigere Bewerber:innen und wer sich am Arbeitsplatz wohlfühlt, ruft sein ganzes Leistungsspektrum ab", betont Konow.  



Nach Impulsvorträgen und einem interaktiven Vortrag von dem Gastredner Marco Jelic konnten sich die Unternehmen sich noch vernetzen und sich vor allem untereinander über mögliche Maßnahmen in der Unternehmenspolitik auszutauschen, um Diversität in unserem Landkreis weiter voranzubringen. (law)+++

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