Fürstliches Gartenfest
Gartentherapeut: "Corona hat Menschen die Natur wieder schätzen lassen"
Symbolfotos: pixabay
24.05.2022 / REGION -
Andreas Niepel ist Gartentherapeut - hilft aber nicht Geranien und Buchsbäumen, sondern naturentfremdeten Menschen, die durch den Kontakt mit dem Grünen wieder aufblühen sollen. Am Fürstlichen Gartenfest erklärt Niepel, wie Seele und Blumenbeet zusammengehen.
Typberatung für den Gärtner
Aber Garten ist nicht gleich Garten - und falsche Vorbilder sind nicht unbedingt gut für die Seele: "Nicht jeder Garten macht gesund. Heinz liebt seinen ordentlichen Schrebergarten, Dietmar ist der Naturgartentyp, Rita ist Staudenliebhaberin - aber im Garten des jeweils anderen fühlt sich niemand wohl. In der Gartentherapie geht es darum, was ich brauche, wie ich ticke - und was mir hilft, mir persönlich", erklärt Niepel. In der Rehaklinik arbeitet der Gartentherapeut mit Patienten, die durch längere Klinikaufenthalte einen regelrechten Naturentzug hatten."Als ich neulich eine ältere Dame, die einen Schlaganfall erlitten hatte, im Rollstuhl in den Garten gebracht habe, ist die in Tränen ausgebrochen. Patienten, die die Station nicht verlassen können, bringe ich Pflanzen mit. Auch Gartenimagination als Meditation ist möglich - eben weil der Garten so ein positiv besetzter Ort ist, selbst in der Fantasie. Viele Kliniken haben glücklicherweise Grünräume oder sogar Gärten - diese Wohlfühlräume sind ein Segen für die Seele der Patienten."
Der Vortrag "Wohlfühlgärtnern - wie geht das?" von Gartentherapeut Andreas Niepel findet am Fürstlichen Gartenfest am Samstag um 12 Uhr im Vortragsraum W21 statt. (mau) +++