Neues Buch von Günter Sagan

Todesfalle für 707 Menschen: Über die Katastrophe im Krätzbachbunker

Die Neuerscheinung von Günter Sagan
Alle Fotos: Imhof Verlag

24.05.2022 / FULDA - Die Ereignisse um den Krätzbachbunker, in dem 707 Menschen den Tod fanden, waren in den vergangenen 70 Jahren in der Stadt und der Region Fulda Anlass persönlichen Gedenkens in den Familien und auch im öffentlichen Bereich. Denkmäler, zahlreiche Veröffentlichungen unterschiedlichster Art zeugen davon. Nie
aber kam es bisher zu einer auf das Thema zentrierten Abhandlung über die Tragödie unter den Fuldaer Bahnanlagen.


Der Massentod im Krätzbachbunker war nicht nur eine Katastrophe für Fulda und sein Umland, sondern der größte Massentod in einer einzelnen Luftschutzeinrichtung in Deutschland. Diese wissenschaftliche Neuigkeit beruht auf jahrelanger intensiver Forschungsarbeit von Günter Sagan, einem studierten Pädagogen und Träger des Kulturpreises der Stadt Fulda. Das Ereignis verliert damit seine rein lokale Bedeutung und weist Fulda eine tragische Sonderstellung im Bombenkrieg zu.

Diese Erkenntnisse sind in einem neuen Buch erschienen, das Verleger Dr. Michael Imhof vor einigen Tagen Autor Günter Sagan überreichen konnte. Im Dezember 1944 ereignete sich unter den Fuldaer Bahnanlagen (Krätzbachbunker) die Tragödie, bei der 707 Menschen den Tod fanden. Mit der vorliegenden Publikation gibt es nun erstmals eine Gesamtdarstellung, bei der neben der Offenlegung der Gründe für die Bombardierung vor allem das Erleben und Leiden der Menschen im Fokus stehen. Zahlreiche Zeitzeugenberichte lassen die Betroffenen selbst ausführlich zu Wort kommen, führen uns nah an das Geschehen heran und vermitteln ein ergreifendes Bild der damaligen Umstände.

Viele Fotos, Karten, Faksimiles von Zeitungsartikeln, Dokumente, Flugblätter und Statistiken veranschaulichen das Thema in beispielhafter Weise. Dem Autor gelingt es mit diesem Buch, ein authentisches und beeindruckendes Bild dieses dramatischen Ereignisses entstehen zu lassen. Sagan publizierte bereits zahlreiche Bücher zur Region im Michael Imhof Verlag, so zum Beispiel über das Kriegsende 1945, die frühe Nachkriegszeit bis 1949 und die Sowjetzonenflüchtlinge in den frühen Nachkriegsjahren. (pm) +++

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