Unverpackt auf dem Land
Jonas Naumann vom "klimafairein" zu Gast an der Albert-Schweitzer-Schule
Foto: Traudi Schlitt
23.05.2022 / ALSFELD -
Nachhaltiges Handeln und die Frage der Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie sind Themen im PoWI-Unterricht der gymnasialen Oberstufe. Und sie sind Themen, die die Schülerinnen und Schüler auch persönlich interessieren. "Wir wissen alle, dass wir nicht so weiter wirtschaften können, wenn wir die Erde erhalten wollen", sind sich die meisten jungen Menschen einig. Doch was kann man tun, um im Alltag klimabewusst zu leben?
Anregungen dazu kommen vom klimafairein Oberhessen e.V., der sich den Klimaschutz in der Region auf die Fahnen geschrieben hat: Mit Baumpflanzaktionen, Umweltbildung an Kitas und Schulen, Netzwerkarbeit und reichweitenstarken Aktion ist der im Jahr 2019 gegründete Verein zu einem der wichtigsten Akteure in Sachen Klimaschutz in der Region geworden. Nicht zuletzt macht er auch in Alsfeld wöchentlich mit seinem Unverpacktwagen auf sich aufmerksam – ein Projekt der jüngeren Vereinsfraktion, die dieses mit Hilfe eines Crowdfundings realisiert hat und aus dem inzwischen auch schon ein Unverpacktladen in Nieder-Ohmen hervorgegangen ist.
Wie genau der klimafairein aufgestellt ist, welche Herzensprojekte er hat, was ihm schon alles gelungen ist und welche Pläne er hat, all das erfuhren vor wenigen Tagen Schülerinnen und Schüler der Oberstufe der Albert-Schweitzer-Schule, denen sich Jonas Naumann vom fairkaufswagen-Team vorstellte. Mitgebracht hatte er viele Informationen rund um den regen Verein:
Das Interesse insbesondere für den klimafairein war in der Klasse Ed im PoWi-Unterricht unter der Leitung von Vanessa Reichel aufgekommen: Hier ging es bereits intensiv um nachhaltige Wirtschaft, nachhaltigen Konsum und die Bedeutung von Unverpacktläden.
Die Veranstaltung in der Albert-Schweitzer-Schule machte einmal mehr deutlich, wie brennend das Thema Klimaschutz für junge Erwachsene ist. Ein Riesenthema geradezu, in dem man sich als einzelner Mensch leicht verlieren kann. Umso wichtiger Naumanns Botschaft: "Jeder kann etwas tun, um das Klima zu retten. Der klimafairein wurde gegründet, auch weil es besser ist, selbst und gemeinsam mit anderen etwas zu tun, anstatt nur zu jammern. Zugegeben: Idealismus gehört dazu", warb Jonas Naumann bei den jungen Zuhörern um Engagement, Kreativität und Ideen.
Dass all das in der Albert-Schweitzer-Schule bereits einen großen Stellenwert hat, beweist der Erfolg einer Gruppe von Schülerinnen, die den 2. Landespreis im Europäischen Wettbewerb Nachhaltigkeit gewonnen hat: Julia Rausch, Amelie Krug, Maya Heinrich und Lis Römer werden voraussichtlich im Juli in Fulda für Ihren Beitrag mit dem Thema "Konsum" ausgezeichnet. Ebenfalls erfolgreich waren Mia Buchholz, Jule Damiani, Frances Hamel und Salma Zennar. Sie dürfen mit einer Anerkennungsurkunde für ihren Beitrag zum Thema "Greenwashing" rechnen. Mehrere Gruppen der Klasse Ed haben in diesem Jahr am 69. Europäischen Wettbewerb Nachhaltigkeit teilgenommen, der unter dem Motto "Nächster Stop: Nachhaltigkeit" durchgeführt wurde. Mehr als 58.000 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland und von zahlreichen deutschen Auslandsschulen nahmen daran teil. "Umso schöner, dass von der Albert-Schweitzer-Schule gleich zwei Gruppen gewonnen haben", freut sich Schulleiter Christian Bolduan, der wie die Schülerinnen und Schüler gespannt auf die Preisverleihung im Juli blickt. (pm) +++