Unbequeme Lage?

Zwei menschliche Skelette an der Michaelskirche gefunden

Ein interessanter Fund nahe der Michaelskirche in Fulda.
Foto: Stadt Fulda

20.05.2022 / FULDA - Bauarbeiten bringen oft Überraschendes zum Vorschein: Die Neugestaltung des Weges an der Fuldaer Michaelskirche - einer der ältesten Sakralbauten Deutschlands - schreitet voran. An sich erstmal nichts Besonderes. Eine Leserin machte jedoch Anfang Mai eine interessante Entdeckung beim Vorbeigehen und kontaktierte unsere Redaktion. Auf dem Bild ist eine Archäologin zu sehen. Vor ihr: Ein am Boden ausgegrabenes Skelett. Ihre berechtigte Frage: Was hat es nun damit auf sich? O|N hat nachgehakt.


In den vergangenen zwei Wochen konnten seitens der Mitarbeiter der Stadt- und Kreisarchäologie Fulda zahlreiche menschliche Skelettreste sowie Überreste einer Mauer freigelegt werden. "Zwei fast vollständig erhaltene Skelette kamen nahe dem heutigen Eingang der Michaelskirche zutage", gibt Pressesprecher Johannes Heller auf O|N-Nachfrage bekannt. 

Der Fund

Beide Skelette hätten dabei auf dem Rücken gelegen. Einen Unterschied gebe es dabei in der genauen Positionierung. "Während das eine Individuum sorgfältig abgelegt wurde, befand sich das andere in einer scheinbar unbequemeren Lage. Der Kopf lag deutlich tiefer als das Becken, und die Beine waren in einem ungewöhnlichen Winkel gestreckt."

Erste Erkenntnisse - Noch nicht alle Fragen geklärt 

Fest steht nach einigen Nachforschungen: "Abgesehen von diesen beiden Skeletten lassen sich alle anderen geborgenen Knochen keinen einzelnen Bestattungen mehr zuordnen. Vermutlich gehören die Skelettreste zu dem der Michaelskirche angegliederten Friedhof, bei der Mauer könnte es sich um eine ehemalige Friedhofsmauer oder auch um eine ehemalige Befestigung des Michaelsberges handeln", so Heller weiter. In welchem zeitlichen Zusammenhang Mauer und Skelettreste stehen, sei bislang noch unklar. Naturwissenschaftliche Datierungen der Knochen sollen jetzt dabei helfen, dieser Frage auf den Grund zu gehen. (mkr) +++

X