14 Infektionen im letzten Jahr

Hepatitis C: Leberschädigende Krankheit verläuft oft schleichend

Die Ansteckung mit Hepatitis-C-Viren erfolgt über infiziertes Blut
Symbolfoto: Pixabay

20.05.2022 / REGION FD - Im vergangenen Jahr wurde bei 14 Menschen aus dem Landkreis Fulda die Lebererkrankung Hepatitis C diagnostiziert. 2020 waren es 16, in diesem Jahr wurden bislang drei Infektionen registriert. Das geht aus aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts hervor, welche die IKK classic in Hessen ausgewertet hat.



"Die Ansteckung mit Hepatitis-C-Viren erfolgt über infiziertes Blut, das in die Blutbahn oder die Schleimhäute eindringt. Das Tückische bei einer Ansteckung ist, dass die Krankheit oft lange unbemerkt bleibt, denn in der Regel treten keine oder nur sehr unspezifische Symptome auf", sagt Sven Keiner von der IKK classic in Hessen. So könne eine Infektion über Jahre hinweg unentdeckt bleiben und werde meist nur zufällig festgestellt, etwa bei einer Blutspende oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung. 

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit etwa 70 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Die meisten Ansteckungen erfolgen unter Drogengebrauchenden, zum Beispiel durch gemeinsam benutztes Spritzbesteck. Es kann aber auch beim Sex zu einer Ansteckung mit Hepatitis C kommen. Neben der Schädigung der Leber treten im Verlauf der Infektion meist Krankheiten anderer Organe auf, etwa der Haut oder der Nieren. 

Anders als bei Hepatitis A und B gibt es gegen Hepatitis C bislang keine Impfung, da dieses Virus sehr wandlungsfähig ist und sein Erbgut immer wieder verändern kann. Bis vor kurzem war Hepatitis C einer der häufigsten Gründe für eine Lebertransplantation. Mittlerweile lässt sich die Krankheit gut behandeln und ist oft sogar heilbar. (pm) +++

*Die Zahlen der gemeldeten Infektionen stammen aus der Gesundheitsdatenbank des Robert Koch-Instituts (https://survstat.rki.de/), Abfrage vom 18.05.2022.

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