Gemeinsam gegen den Mähtod

Erste Rehkitze mit Hilfe von Drohnen gerettet - "Kitzrettung in der Region brisant"

Die Jungtiere werden auf diese Weise vor dem Mähtod bewahrt
Fotos: Arnd Ph. Rössel

18.05.2022 / REGION - Erfreuliche Nachrichten für alle Tier- und Naturliebhaber: Erst vor wenigen Wochen berichtete OSTHESSEN|NEWS über das Thema Kitzrettung und begleitete den Verein Kitzrettung-Neuhof e.V bei einer gemeinsamen Drohnenübung am Grashof bei Kalbach (O|N berichtete). Während Mitte April noch für den Ernstfall geprobt wurde, konnten mittlerweile mithilfe des Einsatzes der Drohnen bereits einige Kitze vor dem Mähtod bewahrt werden. 



Mit der Drohne geht es aus etwa 50 Metern Höhe auf die Suche. Wird ein Kitz gefunden, so wird es mit einem Korb abgedeckt und dieser fixiert. Das Tier ist somit vor den Mäharbeiten geschützt. Familie Schlitzer setzt sich dafür ein, dass die Jungtiere bei der Mahd keinen Schaden davon tragen oder gar tödlich verletzt werden. Auch in den kommenden Tagen ist der Verein in den Wiesen der Region unterwegs. "Das Thema Rehkitzrettung ist in unserer Region wirklich brisant. Viele Flächen und Wiesen liegen direkt am Waldrand und stellen in Zeiten der Mahd für die Kitze eine große Gefahr dar", so Mitgründungsmitglied Lothar Schlitzer, der betont: "Die Tiere haben bei der heutigen landwirtschaftlichen Technik leider keine Chance". 

"Wir freuen uns jederzeit über neue Mitglieder oder Freiwillige, die den Verein und unsere Arbeit unterstützen wollen", so Schlitzer. Das Projekt unterstütze laut der Familie nicht nur die Rettung der Rehkitze, sondern auch die Arbeit der regionalen Landwirte. Bei einem geringen Jahresbeitrag kann jeder dem Verein beitreten - und so aktiv jede Menge kleine Rehkitze vor dem Mähtod bewahren. Als Ansprechpartner steht Experte Lothar Schlitzer unter 01633780823 zur Verfügung. Mehr Infos zur Kitzrettung finden Sie unter https://kitzrettung-hilfe.de/. Als Jäger und Naturliebhaber hatte Familie Schlitzer im vergangenen Sommer in Neuhof den Verein Kitzrettung-Neuhof e.V. als Jagdpächter mit seinen Mitjägern und Landwirten gegründet.

Weiterer "Kitzrettung-Einsatz" in Neuenstein

Auch in Neuenstein-Mühlbach (Kreis Hersfeld-Rotenburg) kam es auf Anfrage von Landwirt Fabian Schwarz und dem Jagdpächter Carsten Bernhard zu einem Einsatz in Sachen Kitzrettung. "Diese ehrenamtliche Arbeit kann nur gelingen, wenn sich noch mehr Helfer bei der Hersfelder Tierhilfe e.V. melden. Wünschenswert wäre es auch, wenn sich die Hersfelder Tierhilfe noch eine bessere Drohne anschaffen könnte, da sie aktuell sehr früh morgens fliegen. Die Landwirte müssen somit auch sehr früh mähen, da das Kitz spätestens nach zwei Stunden an den Fundort zurückgesetzt werden muss", so die Verantwortlichen.

Mit einer anderen Drohne könnte das Abfliegen der Felder auch abends stattfinden. Diese Drohne würde etwa 6.000 Euro kosten. Darüber möchte die Tierhilfe betonen, dass sie diese Arbeit kostenfrei anbietet, da es ihnen ausschließlich um das Wohl des Tieres geht. Für weitere Infos steht Annika Sieber unter der 015167108484 zur Verfügung. (Lea Hohmann) +++

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