Zum Internationalen Museumstag

Ausstellung "800 Jahre – Alsfeld jubelt!" im Stadtmuseum feierlich eröffnet

Viel los beim Internationalen Museumstag in Alsfeld.
Fotos: goa

16.05.2022 / ALSFELD - Die heiße Phase des Alsfelder Stadtjubiläums ist eingeläutet. Am Sonntag wurde die umfangreiche und aufwändige Ausstellung zu 800 Jahren Alsfelder Stadtgeschichte im Neurathaus, nunmehr Stadtmuseum, feierlich eröffnet, im Anschluss konnte sich auch die Öffentlichkeit anlässlich des Internationalen Museumstags von der Qualität der Ausstellung überzeugen.



Der Vorsitzende des Geschichts- und Museumsvereins (GMV), Jochen Weppler, hatte an diesem Tag und zu diesem Anlass allen Grund zur Freude. "Es ist für uns auch ein erster wichtiger Schritt zurück ins Museum", erinnerte Weppler an die seit 2015 andauernde sanierungsbedingte Schließung des Regionalmuseums. "Das Neurathaus wurde bereits vorbildlich saniert. Wir sehen nun also eine Sonderausstellung zur Stadtgeschichte auf geschichtlichen Boden in einem historischen Gebäude", führte er aus und dankte auch seinen ehrenamtlichen Vorstandskollegen für die unermüdliche Arbeit.

Schirmherr Prof. Dr. Helge Braun, MdB und Kanzleramtsminister a.D., stellte in seinem Grußwort unter Beweis, dass eine Schirmherrschaft zuweilen nicht nur etwas Abstraktes sein muss. Er freue sich, dass auch der Bund seinen Anteil an den Kosten der Museumssanierung trage. In Anerkennung der Leistung des GMV kündigte er zur allgemeinen Freude an, mit sofortiger Wirkung Vereinsmitglied werden zu wollen - gesagt, getan. Da die Mehrheit des GMV-Vorstands anwesend war, konnte dem Antrag sogleich entsprochen werden.

Dass der Tag und der Anlass für Bürgermeister Stephan Paule, von Hause aus Geschichtslehrer, eine Herzensangelegenheit war, lag auf der Hand. Er verwies in seinem Grußwort auf fünf didaktischen Grundsätze, die man bei der Konzeption der Ausstellung verfolgt habe: Anschaulichkeit, Lokalität, Exemplarität, Gegenwart- und Zukunftsbezug sowie Multiperspektivität. Für die gelungene Umsetzung dankte er auch der Firma ConCultura.

Christina Reinsch, die Geschäftsführerin des Hessischen Museumsverbandes, bezeichnete den GMV, der kurz vor seinem 125-jährigen Jubiläum steht, als einen der ältesten themenbezogenen Vereine Hessens. Es sei eine großartige, ja vorbildhafte Leistung damit erbracht worden, aus einer zunächst punktuellen Museumsräumung eine Totalsanierung zu machen und dabei ein Lager-Depot mit kompletter digitaler Katalogisierung umzusetzen. Sie dankte der Stadt dafür, eine Vision in die Tat verwandelt zu haben.

Konkrete Einblicke in die zurückliegende Arbeit gewährte Dr. Daniel Groth vom Bonner Fachdienstleister ConCultura. "Wir hatten alle 11.000 Exponate in den Händen und haben sie inventarisiert!" Er erläuterte anschaulich, dass sich die Ausstellung nicht nur auf die Fläche im Neurathaus, sondern auch die Stadt selbst erstrecke. Hierauf weisen entsprechende Schilder im Stadtgebiet an Gebäuden oder Exponaten hin, wie zum Beispiel ein metallener Turm vor dem Rathaus, der an den einst beabsichtigten Abriss des national wie international anerkannten Vorzeigebaus erinnert. Die Besucher hätten dabei die Wahl, ob sie sich Hintergrundinformationen zu den Exponaten mit dem gedruckten Begleitheft oder lieber mittels Smartphone und der überall angebrachten QR-Codes einholen wollten. "Wir wollten bei einem solchen Innenstadtensemble, dass quasi die ganze Stadt zur Ausstellung wird." Das Motto "Alsfeld jubelt" sei immer auch zeitlich und perspektivisch einzuordnen, sodass aus heutiger Wahrnehmung zunächst irritierende Interpretationen erklärbar werden. "Auch negativer Jubel ist als Jubel zu verstehen."

Dann war es so weit - Jochen Weppler erklärte die Ausstellung für eröffnet. Interessierte haben von nun an bis Ende Oktober 2022 jeweils montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr die Gelegenheit zum Besuch. Im November und Dezember wird die Ausstellung von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr und Samstag und Sonntag 10 bis 14 Uhr zu sehen sein. Das begleitende Textheft zur Ausstellung kann für drei Euro am Empfang erworben werden. (goa)+++

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