O|N-Interview mit Erstem Kreisbeigeordneten
Vize-Landrat Dirk Noll bescheinigt Flüchtlingspolitik sehr gutes Zeugnis
Fotos: Gerhard Manns
16.05.2022 / BAD HERSFELD -
Seit rund fünf Monaten ist Dirk Noll (SPD) als Vize-Landrat in Amt und Würden. Dabei musste er gemeinsam mit Landrat Torsten Warnecke (SPD) schon die ein oder andere Krise lösen. Wie ihnen das gelungen ist und wie sich sein Arbeitsalltag im Vergleich zur Bürgermeister-Tätigkeit in der Gemeinde Friedewald geändert hat, verriet er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.
"Grundsätzlich hat sich mein Arbeitsalltag nicht groß verändert. Natürlich ist mein Aufgabenfeld ein anderes, wie als Bürgermeister der Gemeinde Friedewald. Die Arbeit mit dem Landrat klappt reibungslos, wir ergänzen uns beide sehr gut und arbeiten vertrauensvoll miteinander", erklärt der 51-Jährige im Gespräch. Allerdings sei man als Bürgermeister in einer gewissen Weise noch näher mit den Sorgen und Problemen der Menschen auch außerhalb des Rathauses konfrontiert gewesen. Dies habe sich in der neuen Aufgabe als Erster Kreisbeigeordneter schon verändert, führt Noll weiter aus.
"Ukraine-Krieg hat uns vor große Herausforderungen gestellt"
Auch die Corona-Pandemie ist weiterhin präsent im Landratsamt. So wird nach wie vor auf eine Maskenpflicht gesetzt. Um nicht erneut in einen Lockdown zu geraten, gebe es laut dem Ersten Kreisbeigeordneten wichtige Maßnahmen: "Das Impfen muss weiter forciert werden. Deshalb wird es auch wieder eine 'Spritztour' quer durch den Landkreis geben, um den Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Heimatkommune ein niedrigschwelliges Impfangebot zu machen. Allerdings wird das mit weniger Personalaufwand verbunden sein, als bei der ersten Aktion um den Jahreswechsel. Und natürlich ist weiterhin die Maske wichtig. Die sollte vor allem dringend in Innenräumen getragen werden, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann."
"Mit Menschen in den Dialog treten"
Noll bezog allerdings im exklusiven Gespräch auch zu kreisweiten Themen klar Stellung: "Gerade die Umstrukturierung des Klinikums stellt uns vor eine große Herausforderung. Dabei ist es wichtig, auch immer mit den Menschen vor Ort in den Dialog zu treten, wie beispielsweise bei der Bürgerversammlung in Rotenburg am vergangenen Donnerstag. Mit der Verlagerung des Herz-Kreislauf-Zentrums müssen dann auch Konzepte entwickelt werden, wie der Komplex später betrieben werden kann. Das funktioniert allerdings nur gemeinsam und in einem konstruktiven Dialog."
Besondere Vorfreude war zum Abschluss des Gespräches spürbar, denn in diesem Jahr feiert der Landkreis Hersfeld-Rotenburg sein 50-jähriges Bestehen: "Es gibt am 1. August einen großen Festakt in der Stiftsruine, wo unter anderem auch alle Mitarbeitenden zusammenkommen werden. Am 25. September wird es dann einen Tag der offenen Tür im Landratsamt Bad Hersfeld geben. Denn viele Menschen wissen leider gar nicht, welche Aufgaben der Landkreis erfüllt oder wann man denn mal ins Landratsamt muss. Am Tag der offenen Tür können gemeinsam Fragen geklärt werden. Und natürlich können sich die Bürgerinnen und Bürger auch den neuen Anbau anschauen. Auch in Rotenburg ist eine Veranstaltung geplant. Es ist schön, dass all diese Festivitäten dann hoffentlich in einem unbeschwerten Rahmen durchgeführt werden können", erklärt Dirk Noll final. (Kevin Kunze)+++