Festspiele müssen noch zulegen

Positive Zahlen aus dem aktuellen Haushalt - Feuerwehr muss kräftig investieren

Die Feuerwehr muss in den kommenden Jahren stark investieren. Hier bei einem Großeinsatz im Januar im Stadtteil Asbach.
Archivfoto: O|N/Hans-Hubertus Braune

06.05.2022 / BAD HERSFELD - Die Vorstellung des neuen kaufmännischen Leiters der Festspiele, die aktuelle Haushaltssituation und die zukünftigen Finanzprojekte der städtischen Feuerwehren - diese Themen standen am Donnerstagabend im Bad Hersfelder Haupt- und Finanzausschuss auf der Agenda. Dabei traten durchaus überraschende Zahlen zutage.


Zu Beginn der rund zweistündigen Sitzung stellte sich der neue kaufmännische Leiter der Bad Hersfelder Festspiele, Harald Benz, vor: "Ich freue mich sehr über meine neue Aufgabe hier in Bad Hersfeld - bisher habe ich schon viele Blickwinkel in Theatern kennengelernt und als Wirtschaftsingenieur diverse Erfahrungen sammeln können. Nun freue ich mich auf meine Zeit in Bad Hersfeld - eines der Festspiele mit einer bundesweiten Strahlkraft." Seit Mitte März ist der 53-Jährige in der Stadt und hat dabei schon einige Gespräche führen können, diese will er weiter intensivieren, um wichtige Netzwerke aufzubauen.

Die Festspiele waren auch Thema beim Statusbericht über den aktuellen Haushalt, den Bürgermeister Thomas Fehling erörterte: "Derzeit stimmen uns die Zahlen sehr positiv - gerade auf dem Sektor der Gewerbesteuern konnten Mehreinnahmen von 5,7 Millionen Euro verbucht werden. Allerdings mahne ich in diesen schnelllebigen Zeiten, diese Zahlen sind ein Momentum und können sich in den nächsten Monaten durchaus noch ändern. Bei den Festspielen beispielsweise ist der Kartenverkauf eher schleppend angelaufen. Dort fehlen noch Einnahmen von über einer Million Euro, deshalb gibt es auf dem Sektor Tickets noch einiges zu tun." Allerdings ergänzte Benz daraufhin: "Der Kartenverkauf ist im Vergleich zum Vorjahr besser angelaufen und das Eröffnungsstück 'Notre Dame' wird sehr gut nachgefragt." Insgesamt belaufe sich laut Fehling der Schuldenstand der Stadt, inklusive ihrer Tochtergesellschaften, auf rund 179 Millionen Euro langfristige Verbindlichkeiten.

Auch die langfristigen Investitionen, die aufgrund des Brandschutzes in die Hand genommen werden müssen, sind von einer enormen Größenordnung. Stadtbrandinspektor Frank Jakob führte an: "Wir benötigen dringend neue Feuerwehrfahrzeuge, zum Teil sind diese schon 30 Jahre alt. Und aufgrund der langen Lieferzeiten, derzeitiger Stand: zwischen 20 und 38 Monate, ist es wichtig, die Investitionen im kommenden Haushalt festzuhalten. Mit vielen weiteren Projekten wären dies 1,8 Millionen Euro. Danach nimmt das Kostenvolumen ab, für 2024 planen wir mit einem Budget zwischen 200.000 und 400.000 Euro."

Auch das Thema Co-Working-Space war Thema in der Ausschusssitzung, dabei nahm Bürgermeister Thomas Fehling zwei mögliche genauer unter die Lupe: "Das ehemalige Technische Rathaus und das Bahnhofsgebäude würden sich für dieses Modell sehr gut eignen - gerade durch die Entscheidung des langfristigen ICE-Haltes wird das Quartier um den Bahnhof enorm interessant werden." Allerdings fügte er auch an, dass erhebliche Aufgaben auf die Stadt zukommen werden, die nicht unterschätzt werden dürften. Des Weiteren müsse auch genau der Bedarf eruiert werden, selbst in Großstädten habe man dies als problematisch festgestellt, ergänzte Fehling zum Ende der Sitzung. (Kevin Kunze) +++

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