"Die Pandemie aus der Sicht der Jugend"

Kunstprojekt "coronArt" eröffnet Ausstellung in der Sparkassen-Zentrale

Ein gemeinsames Gruppenfoto vor der Ausstellung in der Rotunde der Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle.
Fotos: Kevin Kunze

06.05.2022 / BAD HERSFELD - Gerade für Kinder und Jugendliche war die Pandemie mental besonders hart. In der Öffentlichkeit wurde dies jedoch selten thematisiert. Anfang des vergangenen Jahres kamen dann Jens Mikat und Thorsten Zeige vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg auf eine besondere Idee. Kinder und Jugendlichen sollten Kunstwerke über die Pandemie kreieren. Mithilfe von Jugendzentren in neun Kommunen nahmen über 70 Personen an der Aktion teil. Während genau vor einem Jahr die verschiedenen Werke in Schaufenstern im Kreisgebiet ausgestellt wurden, eröffnete am Donnerstagnachmittag eine Ausstellung in der Rotunde der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse in der Bad Hersfelder Dudenstraße.



Sparkassen-Vorstandschef Reinhard Faulstich war die Freude an der Eröffnung anzumerken: "Wir sind sehr froh, dass nun in dieser tollen Kulisse wieder eine Kunstausstellung zu sehen ist. Wir hatten ihr schon Picassos stehen oder Werke von den örtlichen Kunstvereinen. Und nun haben wir passenderweise Werke von Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Landkreis, das freut uns wirklich enorm." Er bedankte sich bei den Beteiligten für die Standortwahl in der Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle.

Vize-Landrat Dirk Noll (SPD) war ebenfalls bei der Eröffnung zugegen und blies dabei in das gleiche Horn, wie Sparkassen-Vorstandschef Reinhard Faulstich: "Es sind tolle und vielfältige Kunstwerke entstanden, die zudem sehr gut darlegen, wie Kinder und Jugendliche die schwierige Zeit der Corona-Pandemie wahrgenommen haben. Denn gerade für diesen Teil der Gesellschaft waren Lockdowns und Homeschooling eine besonders herausfordernde Zeit."

Aktion in London war der Auslöser


Einer der Initiatoren, Thorsten Zeige, Jugendbildungsreferent beim Landkreis, erläuterte bei der Ausstellungseröffnung, wie sie gemeinsam mit den Kollegen auf die Idee gekommen ist: "Während einer Kaffeepause haben wir mitbekommen, dass in London eine Galerie, einzelne Werke in Schaufenstern ausstellt und da sind wir auf die Idee gekommen, dies auch bei uns umzusetzen. Es sind tolle Werke entstanden, die zudem verschiedene Blickwinkel offenbaren - ohne die verschiedenen Jugendzentren in den Gemeinden wäre dies nicht möglich gewesen, deshalb gebührt ihnen auch ein besonderes Kompliment."

Eben neun der Jugendzentren haben am Projekt teilgenommen, auch das Zentrum in Bebra beteiligte sich an der Aktion. Sara Schulten, die das Zentrum betreut, erklärte: "Wir alle waren von der Pandemie betroffen, zwar betreuen wir eigentlich nur Jugendliche zwischen zwölf und 20 Jahren, allerdings haben sich auch jüngere Kinder über uns beteiligt - das hat uns enorm gefreut und diese Vielfältigkeit macht die Ausstellung auch so besonders." Auffällig im Allgemeinen war indes, dass viele ihre Haustiere als besonderen Anker in der Pandemie darstellten - zudem neben den damals geltenden Regelungen auch optimistische Werke anfertigten und nach dem Motto handelten: "Nach Corona wird wie ein Feuerwerk!"

Im Allgemeinen sind Werke von 7-Jährigen bis hinzu 26-Jährigen ausgestellt, dabei gab es unterschiedliche künstlerische Ansätze. Egal, ob Gemälde, Foto-Collage oder Lego-Figur - jeder durfte seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Auch die 15-jährige Marie war begeistert von der Aktion: "Mir hat so viel während der Pandemie gefehlt, gerade die Ausübung meines Hobbys oder das Treffen mit Freunden war kaum möglich. Mit der Aktion konnte ich meinen Eindrücken, Ausdruck verleihen und ich empfand dies gerade für unsere Generation enorm wichtig." Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Juni in der Sparkassen-Zentrale zu begutachten. (Kevin Kunze) +++

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