Osthessens größte Sporttalente

Dominic Minich: Bei den Deutschen Meisterschaften will ich unter die Top 3

Talent, Potenzial, Bewegungsgefühl: Das ist Dominic Minich
Fotos: Bernd Vogt

06.05.2022 / FULDA - An diesem Wochenende will Dominic Minich durchstarten. Zunächst möchte er sich am Freitagnachmittag in Riesa mit der 4x200-Meter-Freistilstaffel der Wasserfreunde Fulda für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren - ehe es Samstag und Sonntag in Dresden um die "Süddeutschen" geht. Da möchte er aufs Podest. "Wenn es geht, möchte ich gewinnen", betont der 15-Jährige. OSTHESSEN|NEWS hat sich vor seinem Training im Sportbad Ziehers mit ihm unterhalten.


Die süddeutschen Titelkämpfe, bei denen hat Dominic noch einiges vor. Vor drei Jahren war der Fuldaer noch nicht stark genug, um konkurrenzfähig zu sein, in den beiden letzten Jahren grätschte Corona dazwischen und die Süddeutschen Meisterschaften fanden nicht statt. Weit genug in seiner Entwicklung scheint er jetzt zu sein. Seit eineinhalb Jahren hat er sein Trainingspensum und die Intensität deutlich erhöht. Und an Vorleistungen mangelt es schon gar nicht. 2019 wurde er bei den Deutschen Jahrgangs-Meisterschaften Sechster, vergangenes Jahr Siebter. Über 150 Meter Freistil qualifizierte er sich fürs Finale - mit persönlicher Bestzeit. Die steigerte er im Endlauf nochmals.

Freistil, Rücken, Delfin: In drei Lagen ist er klasse

Freistil ist seine favorisierte Lage. Aber auch im Rücken- und Delfinschwimmen ist er stark. Dominic ist mehrfacher Hessenmeister, wiederholt nahm er mit Erfolg an den Jahrgangsmeisterschaften teil. Sechs Jahre betreibt er mittlerweile den Schwimmsport, als Neunjähriger fing er an. "Es gab so einen Test", sagte er lapidar. Vermutlich war's ein TAG-Test an der Astrid-Lindgren-Schule in der Fulda-Galerie, seinem Wohnort. Es stellte sich heraus, dass er im Schwimmen am besten war, und er trat bei den Wasserfreunden ein. "Es hat Spaß gemacht. Es macht mir Spaß, im Wasser zu sein. An Wettkämpfen teilzunehmen. Und sich mit anderen zu batteln." Das ist wohl Neudeutsch. Sich mit anderen zu messen. Und die zu besiegen.

Sein Trainingsaufwand ist enorm. Dominic trainiert täglich, einmal in der Woche auch früh. Vor Schulbeginn. Meist donnerstags. Morgens zwischen sechs Uhr und 7.20 Uhr. Er besucht die neunte Klasse der Bardoschule. Einen expliziten Berufswunsch hat er noch nicht. Der 15-Jährige kommt aus einer sportbegeisterten Familie: Während sich sein Vater mit Ausdauersport beschäftigt, übt sich Marcel, einer seiner Brüder, im Kampfsport beziehungsweise Kickboxen, Fabian, der andere, ist Basketballer.

Trainer Jabien: Dominic bringt alles mit. In ihm steckt viel Potenzial

Kein Wunder, dass sein Trainer Marco Jabien (43), der die Wasserfreunde im Sommer verlässt, voll des Lobes über seinen Schützling ist. "Dominic ist talentiert. Besonders über die Kurzstrecken und auch die 200 Meter. Die körperlichen Voraussetzungen sind gegeben. In ihm steckt noch viel Potenzial. Er ist ein eher ruhiger Vertreter, eher entspannt." Dass er manchmal ein Stückchen zu entspannt ist, das verkneift sich Dominics Trainer. Vor allem schätzt Jabien das Bewegungsgefühl des Nachwuchsschwimmers. "Er bringt alles mit, um in Deutschland vorne aufzutauchen. Wie weit das geht, kann man jetzt noch nicht sagen. Er muss einfach dranbleiben und weiter engagiert trainieren." 

Dass Jabien geht, findet Dominic schade. Jabien engagierte sich zweimal für die Wasserfreunde: zunächst für etwa eineinhalb Jahre, jetzt sind es viereinhalb. Unterdessen formuliert der 15-Jährige, den auch die Konkurrenz mit seinen Kameraden aus der Leistungsgruppe eins motiviert, ein noch größeres Ziel: Bei den Deutschen Meisterschaften Ende Mai in Berlin unter die Top 3 zu kommen. "Wenn ich mich anstrenge, wird es vielleicht klappen", sagt er noch. (wk) +++

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