"Ländlich + digital = attraktiv"
Kompetenzzentrum für Digitalisierung im ländlichen Raum in Fulda eröffnet
Fotos: Marius Auth
02.05.2022 / FULDA -
Digitale Transformation im ländlichen Raum braucht nicht nur Geld, sondern auch persönliche Ansprechpartner: Am Montag wurde in der IHK Fulda das "Kompetenzzentrum für Digitalisierung im ländlichen Raum" (KDLR) eröffnet.
Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus war gekommen, um das zweite "KDLR" nach Kassel, das am 1. April an den Start gegangen ist, zu eröffnen: "Ländlich + digital = attraktiv. Der Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen heißt auch, die Telemedizin zu stärken, damit das Krankenhaus nicht immer die erste Anlaufstelle sein muss. Unser Auftrag ist nicht nur die Ansiedelung digitaler Projekte, sondern auch Aufklärung, dass der ländliche Raum andere Potenziale eröffnet. Die digitale Infrastruktur ist dabei aber die Basis für alles. Im ländlichen Raum muss das auch heißen, Geld für Mobilfunkmasten auszugeben, wo sonst die Versorgung nicht gewährleistet ist. Dafür gibt es ein EU-Förderprogramm in Höhe von 50 Millionen Euro."
Die gesellschaftliche Akzeptanz und Durchdringung mit dem Bewusstsein für die Wichtigkeit der Digitalisierung fehle teilweise noch, mahnt Prof. Dr. Jörg Kreiker, Vizepräsident für Digitalisierung an der Hochschule Fulda: "Wer bei uns Informatik studiert, hatte häufig keinen richtigen Informatikunterricht in der Schule, der Matheunterricht passt nicht zum Studium. Außerdem wird in der Breite der Bevölkerung Digitalisierung leider noch als Bedrohung für Arbeitsplätze wahrgenommen. Wir müssen den gesellschaftlichen Wandel begleiten, attraktive Arbeitgeber vor Ort haben und damit die Digitalisierungsprofis halten können nach dem Studium. Denn die Vorzüge des ländlichen Raums sind ein echter Standortvorteil."
Kooperationspartner fürs Kompetenzzentrum für Digitalisierung im ländlichen Raum ist der Verein Zeitsprung IT-Forum Fulda: "Gemeinsam mit dem KDLR und dem Zeitsprung können wir in Osthessen noch mehr digitales Knowhow und Synergien den regionalen KMU‘s und weiteren Akteuren in der Region zukommen lassen. Somit entsteht ein stärkerer und wertvoller Transfer für die Region und fördert darüber hinaus die Wettbewerbsfähigkeit und den Zugang zu qualifizierten Fachkräften. Nur wenn man gemeinsam in Netzwerken denkt und die Kräfte bündelt, wird man in Zukunft erfolgreich sein", erklärt Füller. (mau/pm) +++