Drei Tote, mehrere Schwerverletzte
Amoklauf im Juni 2021: Prozessstart am Freitag im "Barbarossaplatz-Verfahren"
Archivfotos: O|N/Henrik Schmitt
19.04.2022 / WÜRZBURG -
Schreckliche Bluttat: Am 25. Juni 2021 ereignete sich in der Würzburger Innenstadt (Bayern) ein Amoklauf. Ein Großaufgebot an Polizei und Rettungskräften waren im Einsatz (OSTHESSEN|NEWS berichtete mehrfach). Abdirahman J. soll an diesem Tag wahllos Passanten mit einem Messer attackiert haben. Drei Frauen starben, fünf weitere Menschen wurden lebensgefährlich verletzt. Nun beginnt am Freitag (22. April) um 9 Uhr der Prozess des "Barbarossaplatz-Verfahrens".
Der Beschuldigte steht in Kürze in einem Sicherungsverfahren vor dem Landgericht Würzburg. "Der somalische Staatsbürger konnte keine Passdokumente vorweisen, somit ist sein genaues Alter bislang nicht feststellbar", erklärt Florian Weinzierl, Oberstaatsanwalt und stellvertretender Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft München gegenüber O|N. Der Mann gilt laut den Ergebnissen der psychiatrischen Gutachten als schuldunfähig. Die Staatsanwaltschaft sieht als Konsequenz dessen eine dauerhafte Unterbringung in einer Psychiatrie vor.
Vor der Tat bereits einige Verhaltensauffälligkeiten
Seit Mai 2015 hält sich der Somalier in Deutschland legal als Asylbewerber auf. Er lebte in einer städtischen Obdachlosenunterkunft. In der Vergangenheit habe es bereits einige Zwischenfälle gegeben, wie in einer Pressekonferenz kurz nach der Tat bekannt wurde (O|N berichtete). Im Januar 2021 habe der Mann beispielsweise nach Streitigkeiten mit einem Bewohner mit einem Messer gedroht. Schon da folgte eine Einweisung in eine psychiatrische Anstalt.Im Vorfeld der Verhandlung steht bereits fest: Der Fall wird ein hohes öffentliches Interesse mit sich ziehen. Die 27 Sitzungen finden deshalb nicht im Landgericht selbst, sondern in externen Räumlichkeiten statt. Unter anderem im Kongresszentrum Mainfrankensäle, Weiße Mühle und Vogel Convention Center. (mkr) +++