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Die magische Nacht in Barcelona: Eintracht-Fans feiern Fußball-Märchen
Foto: Privat
16.04.2022 / BARCELONA -
"Europas beste Mannschaft. Nur die SGE", mit diesen Worten begrüßt uns Marc Dechant aus Horas am Vormittag nach dem unvergesslichen Fußball-Abend. Nicht nur der Fuldaer, der mit dem Fanclub Dom-Adler nach Barcelona gereist war und dem Spiel im Camp Nou beiwohnte, war euphorisiert. "Es war einfach der Hammer. Ein Wahnsinns-Spiel." Vokabeln, die zu eintausend Prozent zutreffen. Dechant war bewegt, so, als ob man sein Herz anzapft. Die Atmosphäre im Stadion, die bleibt hängen. "Wir saßen im Fanblock mit Barca-Fans zusammen. Genauer gesagt, war es ein Duell der Fans. Vor uns Eintracht-Fans, hinter und Barca-Fans."
Enttäuschung, Emotionen, Nachspielzeit
Als das 0:3 durch Kostic gefallen war, seien Barcelonas Anhänger richtig sauer gewesen, berichtet der Horaser. "Da ist es etwas eskaliert. Es gab ein Handgemenge. Die Ordner kamen vorübergehend nicht klar damit. Es waren halt große Emotionen im Spiel." In Deutschland würde so etwas nie vorkommen, "dass du im Gäste-Fanblock sitzt". Spätestens als Busquets im Abseits stand und das vermeintliche Anschlusstor zum 1:3 nicht anerkannt wurde, seien viele der Barca-Fans gegangen. "Sie haben wohl gedacht, dass nichts mehr passieren würde", dachte sich Dechant. Na ja, es passierte doch noch was. Busquets' toller Dropkick brachte das 1:3, und Depays Elfmeter in der üppigen Nachspielzeit von fast zwölf Minuten ergab das 2:3. Eintracht-Keeper Kevin Trapp, wieder einmal glänzender und souveräner Rückhalt seines Teams, sagte später auf der Pressekonferenz, er habe den Schiedsrichter gefragt, wann Schluss sei - und der habe geantwortet: "Nach dem Elfer."Mit der Rikscha zurück - überwältigender Fanwalk
Mit der Rikscha ging es zurück nach Abpfiff. "Schneller als mit einem Taxi", wunderte sich Dechant, "der Fahrer kannte keine roten Ampeln". Nachher führte der Weg über die Ramblas, die mit Eintracht-Fans bevölkert waren, in die Plaza Reial. Max Bodes: Borré, der sonst nicht trifft, haut das Ding in den Winkel
Ähnlich wie Dechants Gefühlswelt war auch die von Max Bodes. "Das war schon ein Wahnsinns-Tag", blickt er auf den Donnerstag zurück. "Die Stimmung im Stadion war sensationell. Es war ja zur Hälfte mit Frankfurtern besetzt." Auch die Tatsache, dass die Eintracht zwischenzeitlich mit 3:0 in Barcelona führte, konnte er kaum fassen. "Die Eintracht hat sehr überlegt gespielt. Kaum mit Fehlpässen", lautete ein Urteil des Fachmanns. "Und der Borré, der sonst gar nicht trifft, haut das Ding in den Winkel. Er kämpft ja immer, aber er schießt keine Tore."Da das Stadion außerhalb liegt, sei es gar nicht so einfach gewesen, in die Stadt zurückzukommen, sagte er. "In den Ramblas haben wir uns dann noch in eine Kneipe gesetzt. In der Stadt war gar nicht mehr so viel los. Die Stimmung war tags zuvor dreimal besser dort." Stichpunkt Stadt: Da ist "die Truppe rund um Max Bodes" auch am Karfreitag. Auf Sightseeing-Tour. Abends fliegen sie bereits nach Madrid. Und von dort am Samstagfrüh nach Deutschland. "Direktflüge sind zu teuer", seufzt er.
Rückblickend auf den Trip nach Barcelona, sagt Bodes: "Das hat sich dreimal gelohnt. Und so etwas erlebt man kein zweites Mal." (wk) +++
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