Es gibt noch ein "Aber"

RKI-Chef Lothar Wieler: "Höhepunkt der Welle ist überschritten"

Der Höhepunkt der Omikron-Welle ist überschritten.
Symbolbilder: O|N

10.04.2022 / REGION - Die Coronafallzahlen gehen zurück: Darin sind sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und RKI-Chef Prof. Dr. Lothar Wieler einig. In der Bundespresskonferenz in Berlin haben die beiden Experten die derzeitige Corona-Situation evaluiert. "Wir haben den Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten", konstatiert der Präsident des Robert-Koch-Instituts. 



Das seien "sehr gute Nachrichten für uns alle". Trotz des deutlichen Rückgangs mahnte der 61-Jährige zur Vorsicht. "Es gibt immer noch bestimmte Landkreise mit sehr hohen Inzidenzen von über 3.000. Dadurch sind nach wie vor viele Menschen krank, in Isolation oder Quarantäne." In den meisten Fällen verlaufe die Infektion mild, das sei tatsächlich "beruhigend". Dennoch bleibe "bedrückend", dass immer noch täglich etwa 200 bis 300 Todesfälle in Verbindung mit Corona-Infektionen an das RKI übermittelt werden.

Die Strukturen des Gesundheitswesens seien auch heute einer Belastung ausgesetzt. "Dazu zählt die Pflege, ambulante und stationäre Versorger, aber auch die Gesundheitsämter und Labore." Omikron sei ansteckender als alle früheren Varianten. "Das hat zu Fallzahlen geführt, die wir bei den früheren Wellen nicht gesehen haben." Inzwischen gelinge es nicht mehr, jeden einzelnen Fall nachzuverfolgen, dies müsse man aber auch nicht mehr um jeden Preis. Der Fokus richte sich inzwischen auf die Abmilderung der Folgen der Erkrankungen und auf den Schutz der vulnerablen Gruppen in unserer Gesellschaft.

Appell: "Impfung schützt vor schweren Verläufen" 

Wieler bilanziert: "Die Impfung kann nicht immer vor einer Infektion schützen, aber wenn mehr Menschen geimpft sind, reduziert sich das eigene Infektionsrisiko." Das Vakzin schütze im Übrigen auch nach einer Corona-Infektion weiterhin vor schweren oder gar tödlichen Verläufen, oder aber Langzeitfolgen. Für Innenräume legte der RKI-Chef den Menschen nahe, eigenverantwortlich weiter einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Bei Symptomen sollten Infizierte lieber zu Hause bleiben, um gefährdete Personengruppen zu schützen. "Am Ende geht es hier schließlich um Menschenleben." (mkr) +++



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