Nachfrage übersteigt Angebot

Fachkräftemangel in der Securitybranche: Ursachen und Gegenmaßnahmen

Fachkräftemangel in der Securitybranche
Foto: privat

10.04.2022 / ANZEIGE - Der Fachkräftemangel in Deutschland ist allgegenwärtig – in gleich mehreren Branchen. Betroffen ist neben der Pflege beispielsweise auch die Securitybranche, in der ebenfalls bereits verzweifelt nach Nachwuchs und neuem Personal gesucht wird. Unter anderem der demografische Wandel macht den Fachkräftemangel jedoch zu einem zunehmend ernstem Problem. Ausgebildete Fachkräfte werden vermutlich auch zukünftig in einigen Berufen immer schwerer zu bekommen sein.



Wie diese Problematik zustande kommt, was der Fachkräftemangel in der Securitybranche bedeutet und welche Lösungen es möglicherweise gibt, sehen wir uns in diesem Beitrag an.

Fachkräftemangel? Was ist darunter zu verstehen?

Zunächst ist es vielleicht wichtig zu erläutern, was Fachkräfte sind. Bei Fachkräften handelt es sich um alle Erwerbstätigen, die eine Ausbildung absolviert oder ein Studium abgeschlossen haben. Fachkräfte sind demnach nicht nur Akademiker.

Der Fachkräftemangel kommt dann zustande, wenn plötzlich Stellen deutlich länger offenbleiben oder nicht mehr besetzt werden können – die Nachfrage übersteigt das Angebot. Der Bedarf kann also möglicherweise langfristig und teilweise sogar flächendeckend nicht mehr gedeckt werden. Dies ist bereits in manchen Regionen und Branchen der Fall.

Welche Ursachen hat der Fachkräftemangel?

Wie bereits erwähnt hat unter anderem der demografische Wandel damit zu tun – die Menschen werden immer älter und es gibt immer weniger Kinder, womit die Zahl der Erwerbstätigen jedes Jahr sinkt. Zudem studieren viel mehr der ehemaligen Schüler, statt eine Ausbildung zu machen. Dies ist sicher eine Folge des schlechten Images klassischer Ausbildungsberufe, die häufig auch noch recht schlecht bezahlt sind.

Natürlich steigt dann die Mehrheit der Akademiker in hochbezahlte Jobs großer Unternehmen ein, die ein Studium erfordern. Sehr gut ausgebildete Arbeitnehmer wählen ihren Job meist ebenfalls mit Bedacht, was natürlich dem globalen Wettbewerb geschuldet ist.

Die Securitybranche

Auch in der Securitybranche ist bereits ein Fachkräftemangel spürbar. Doch was ist die Securitybranche überhaupt? Tatsächlich sind es mehrere Berufe, die darunter gefasst werden. Natürlich sind es unter anderem die Türsteher vor Diskos und die Herren und Damen, die beispielsweise den Wachdienst in Unternehmen oder an Bahnhöfen übernehmen, die dazuzählen.

Übergeordnet gehören jedoch alle diejenigen zum Sicherheitsgewerbe, die in irgendeiner Form Objekten, Personen oder Veranstaltungen schützen. Daher ist beispielsweise die IT-Sicherheit auch ein Berufszweig in der Securitybranche. Insbesondere in Unternehmen muss aber auch die allgemeine Sicherheitstechnik bedient werden, sodass dieses Gewerbe im Großen und Ganzen sehr vielseitig und umfangreich ist.

Die Security Ausbildung

Um in diesem Beruf einzusteigen, sind je nach Arbeitgeber verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen. Besonders wichtig ist fast immer die Volljährigkeit. Häufig wird auch ein Ausbildungsabschluss gefordert, insbesondere dann, wenn man einen Quereinstieg wagen möchte.

So mancher Arbeitgeber sieht sich dann auch die Lebensumstände und die Vergangenheit der Bewerber an, um gegebenenfalls Gründe festzustellen, warum sich der Einzelne nicht für diesen

Beruf eignen könnte. Liegt möglicherweise eine kriminelle Vergangenheit zurück, mindert dass die Chancen auf den Einstieg in der Securitybranche sehr.

Hin und wieder werden auch Gesundheitschecks gemacht oder bestimmte Unterlagen wie eine Schufa-Auskunft angefordert. Was tatsächlich nötig ist, um eine Zusage für einen Job als Security zu bekommen, ist jedoch schwer abhängig vom Arbeitgeber, vom Einsatzort und -zweck und möglicherweise von vorausgehenden Qualifikationen. Wie immer gilt, die Ausnahme bestätigt die Regel.

Eine abgeschlossene Ausbildung beispielsweise zur Servicekraft für Schutz und Sicherheit kann den Start in den Beruf natürlich stark erleichtern, wird jedoch nicht immer vorausgesetzt. Sehr oft muss jedoch die Sachkundeprüfung nach Paragraph 34a GewO abgelegt werden. Auch hier gibt es allerdings wieder Ausnahmen (Unterrichtungsverfahren). In einigen Ausbildungen ist die Sachkundeprüfung beispielsweise schon enthalten. Andernfalls kann diese aber kostenpflichtig in IHK-Kursen absolviert werden und bildet dann einen vertrauenswürdigen Nachweis für Arbeitgeber und Kunden aus der Branche.

Der Fachkräftemangel in der Securitybranche und seine Ursachen

Trotz der Tatsache, dass die Securitybranche in den letzten Jahren stetig wächst, kommt es wie erwähnt auch hier bereits zu einem Fachkräftemangel. Wie kommt das zustande?

Mitunter sind natürlich die üblichen Ursachen des allgemeinen Fachkräftemangels schuld, zudem aber auch die teilweise sehr hohen Anforderungen an die Bewerber. Einige Einsätze sind sicherlich nicht ungefährlich und auch die Arbeitszeiten, die auch Wochenende und Feiertage umfassen, sind nicht jedermanns Sache. Die Bezahlung ist manchmal ebenfalls ein großes Manko – je nach Arbeitgeber.

Weiterbildungen und das Erwerben von Zusatzqualifikationen sind in diesem Bereich ein Muss. Nur so können die Angestellten der Sicherheitsbranche dauerhaft den steigenden Anforderungen bestehen. Unter anderem kann man sich zur Schutz- und Sicherheitskraft (RZ) oder zum Meister für Schutz und Sicherheit fortbilden.

Welche Maßnahmen sollten gegen den Fachkräftemangel ergriffen werden?

Grundsätzlich muss der Einstieg in und der Beruf selbst wieder attraktiver gemacht werden, um mehr Fachkräfte anzulocken. Nach Möglichkeit die Arbeitszeiten anzupassen und weitere Anreize wie beispielsweise umfassende Fördermöglichkeiten anzubieten könnten weitere potentielle Arbeitgeber ansprechen – möglicherweise auch mehr Frauen. Selbstverständlich ist es auch die Bezahlung, die in dieser Thematik viel ausmacht und daher unbedingt angehoben werden sollte.

All das sollte jedoch bereits jetzt angegangen werden, um das Ganze nicht noch zu weiter zu verschlimmern. Wird weiterhin keine aktive Fachkräftesicherung vorgenommen, droht der Branche irgendwann ein Kollaps.

Fazit

Der Fachkräftemangel stellt zum Teil bereits jetzt ein massives Problem dar. War es zunächst das Gesundheitswesen, was stark betroffen war, sind es jetzt gleich mehrere Branchen. Auch die Securitybranche spürt die Auswirkungen. Daher ist es umso wichtiger so schnell wie möglich dagegen zu wirken. Die Problematik darf nicht weiter ignoriert werden, sonst verschärft sie sich nur umso mehr. Ohne gutes Personal, welches langfristig bleibt, gerät schnell die Existenz einzelner Unternehmen ins Wanken. +++

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