Der Stadtpfarrer bei O|N
Impuls von Stefan Buß: Würden Sie Jesus einen Esel borgen?
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
09.04.2022 / REGION -
Er ist kein junger Esel mehr, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Unlösbar hängen an ihm Erinnerungen. Wer dem Esel eine Last aufgeladen hat, musste daran denken, dass dieser Esel einmal Jesus getragen hat. Wer aufsitzen wollte, konnte nicht vergessen, dass Jesus kurz vor seinem Tod diesen Esel geritten hat. Den Esel konnte der Besitzer stolz den Jüngern Jesu zeigen, aber nur schlecht für die Arbeiten des Alltags verwenden. Dabei mussten ihn die Gedanken ablenken, die mit dem Esel verbunden waren. Würden Sie also Jesus einen Esel borgen, an dem dann für immer Erinnerungen hängen? – Sie müssen nicht antworten: Kaum jemand von uns hat einen Esel zu verleihen. Heute geben wir Jesus anderes: Wir sind für ihn aufgestanden und hergekommen. Wir denken an seinen Weg bis zum Kreuz.
Wir schenken ihm Zeit und Aufmerksamkeit, unser Gebet und unsere Freude. Aus Freude über Jesus haben die Menschen in Jerusalem Palmzweige getragen. Wir zeigen unsere Freude durch die Palmbuschen in unseren Händen. Die Begegnung mit Jesus verändert nicht nur einen Esel. Sie macht auch uns zu neuen Menschen. Wir sind mit Jesus verbunden. Wenn wir das einmal erlebt haben, prägt uns Jesus für alle Zukunft. Nach dem Gottesdienst tragen wir die Palmbuschen nach Hause. Mit ihnen nehmen wir auch die Freude an Jesus mit in unseren Alltag. Palmbuschen sind nicht für den Garten bestimmt und nicht bloß zu Dekoration. Zu Hause erinnern sie an diese Feier und daran, wie Jesus nach Jerusalem gezogen ist. An ihnen hängen die Erinnerungen und der Segen des Palmsonntags. (Stefan Buß)+++