Handball-Familie Scholz
Mit dem Kinderwagen in die Halle
Fotos: Privat
23.03.2022 / FULDA -
Ein Traditionsverein mitten in Fulda darf sich glücklich schätzen. Glücklich, eine solche Familie in seinen Reihen zu wissen. Gemeint sind FT Fulda und die Familie Scholz. Alle sind mit Handball beschäftigt und lassen ihr Herz für diesen Sport in der Gellingshalle, dem Heimspielort des Vereins. Da ist Vater Florian, seine Ehefrau Veronika, ihre Söhne Fabian und Ben sowie Tochter Emilia. OSTHESSEN|NEWS besuchte die Familie.
Es komme hauptsächlich wegen der Eltern, dass sich die Familie derart engagiere, sagt Florian Scholz. Schon sein Vater Siegfried, der heute 74 ist, spielte für FT. Auch seine beiden Brüder Frank und Steffen taten dies - wenn auch nur in der Jugend. "Ich bin damit groß geworden. Wir sind mit dem Kinderwagen in die Halle. Das war ganz normal, dass man das ganze Wochenende in der Halle war", so das Familien-Oberhaupt. "Handball war von Anfang an das, was wir wollten. Wir hatten nie was anderes überlegt. Unser Elternhaus hat das vorangetrieben."
Florian Scholz blieb der Marke FT stets treu
Scholz senior, 41 Jahre alt, spielt aktuell in der zweiten Mannschaft, trainiert zudem die D-Jugend. Einst war er ein Handballer beachtlicher Güte. In der Jugend gehörte er der Bezirks- und Hessenauswahl an, spielte bei den Männern in der Landesliga. Zu besseren FT-Zeiten. Fuldas Traditionsverein war eine gute Adresse im Handball-Bezirk. Auch Florian Scholz hatte Anteil daran. "FT war der Verein, einfach ein Name. Teure Trainer, neue Spieler. Wenn du bei FT Handball gespielt hast..." Als 17-Jähriger spielte er schon in der Ersten Mannschaft, parallel dazu noch in der Jugend. Doch in Erwägung gezogen, sich zu verändern, das tat er nie. Es gab einige Angebote. Aber Florian Scholz blieb FT stets treu. Dem Verein zuliebe verzichtete er auf die Chance, höherklassig zu spielen. Und auf größere Erfolge. "Der Bekanntenkreis hat auch eine Rolle gespielt, dass ich bei FT geblieben bin. Sogar mein Vater riet mir wegzugehen." Und das in der Zeit, als der Traditionsverein - fraglos eine Marke im Fuldaer Sport - bestens aufgestellt war. Der elfjährige Fabian ist ein herausragendes Talent
Kein Wunder, dass sich die Handball-DNA auch auf die Kinder überträgt. Ben, als jüngster Sprössling gerade drei Jahre geworden, steigt demnächst ein, "er trommelt gern", lacht sein Vater. Auch der neunjährigen Emilia, die in der E-Jugend spielt, macht es "unheimlich Spaß", außerdem hat sie "ihre ganzen Freunde dort", hört man Stolz aus des Vaters Worten heraus. Indessen gilt Fabian als herausragendes Talent. Er ist elf, "will nur Handball spielen und mit 14 ins Internat gehen", sprudelt es aus seiner Mutter heraus. "Sein ganzes Zimmer besteht aus Handball", erklärt sie die Besessenheit ihres Sohnes. In seinem Zimmer hat ein Maler extra das FT-Vereinswappen angebracht. Fabian besuchte bereits Handball-Camps, wie das von Iljo Duketis in Kassel oder das einwöchige Camp in Scharbeutz an der Ostsee. Sein Lieblingsverein ist die MT Melsungen; auch Flensburg-Handewitt hat er im Visier.