"Light as a service"

Projekt zur Straßenbeleuchtung gewinnt internationalen Smart-City-Preis

Diese Leuchte der Firma Schréder steht schon seit 2019 an der Bad Hersfelder Stiftsruine. Leuchtender neuesten Generation werden derzeit weiter verbessert.
Fotos: Bad Hersfeld Zylindo/Firma Schreder

14.03.2022 / BAD HERSFELD - Aus einer großen Auswahl von weltweiten Bewerbern wurde das derzeit laufende Projekt "Light as a service" in Bad Hersfeld als Gewinner des diesjährigen Smart 50 Awards gekürt. Der Smart 50 Awards der international bekannten Organisation "Smart Cities Connect" wird jährlich für weltweite, innovative Smart City-Projekte verliehen und zielt darauf ab, einige der einflussreichsten Projekte und zukunftsweisenden Ideen im Kontext von Smart City und Smart Region zu prämieren.



Das nun preisgekröntes Projekt "Light as a service" wird nun in Zusammenarbeit mit urban institute, der Deutschen Bank und Microsoft für die Bürger der Stadt Bad Hersfeld umgesetzt. Bürgermeister Thomas Fehling freut sich über die Auszeichnung: "Nur zwei europäische Projekte haben es in die Endauswahl geschafft, nur eines stammt aus Deutschland – unseres. Dass eine internationale Jury aus Fachexperten nun unsere innovativen Ansätze würdigt, macht die Projektpartner und mich sehr dankbar."

Ziel des Bad Hersfelder Pilotprojektes ist es, neue Wege für eine zukünftige Straßenbeleuchtung zu erproben und umsetzen. Die sich zum Teil widersprechenden Anforderungen an die Lichtgestaltung im öffentlichen Raum, wie Kosteneinsparungen, Energieeffizienz, (Verkehrs-)Sicherheit, Insektenfreundlichkeit oder Klimaschutz, sollen besser als bisher "unter einen Hut" gebracht werden.

Dazu gehören zum einen Leuchten der neuesten Generation, die dauerhaft in Bad Hersfeld aufgestellt werden. Zum Zweiten wird auf eine intelligente digitale Lichtsteuerung gesetzt, die mithilfe von Sensoren und künstlicher Intelligenz ein und dieselbe Leuchtenpalette für ganz unterschiedliche Einsatzbereiche fit machen will. "Wir brauchen in Wohngebieten oder in naturnahen Außenbereichen der Stadt ganz anderes Licht als etwa auf unseren Hauptverkehrsstraßen." so Fehling. "Wenn wir mit dem Projekt Möglichkeiten schaffen können, zukünftig Licht besser in der notwendigen Helligkeit und Farbtemperatur oder witterungs- oder jahreszeitlich angepasst an den Standorten zu steuern, wäre das nicht nur qualitativ eine Verbesserung, sondern auch wirtschaftlich sehr interessant."

Da das Bad Hersfelder Pilotprojekt "weltweit Neuland betritt", ist es für Fehling kein Widerspruch, dass das hiesige Vorhaben schon jetzt ausgezeichnet wird – obwohl es noch nicht abgeschlossen ist. "Wenn wir auch noch nicht alle Antworten kennen, verbinden wir mit dem Smart 50 Award doch die Bestätigung durch andere Experten, dass wir die zumindest richtigen Fragen zur Straßenbeleuchtung der Zukunft gestellt haben. Unsere Resultate aus den letzten Monaten machen uns zuversichtlich, dass in dem Thema wirklich noch einiges zu holen ist".

Das Projekt zur Straßenbeleuchtung wird seit Juli 2021 umgesetzt und ein Jahr dauern, um alle witterungsbedingten und jahreszeitlichen Anforderungen an die öffentliche Beleuchtung zu erfassen. Mit den Ergebnissen ist also in diesem Sommer zu rechnen.

Als Baustein des Pilotprojektes hat aktuell ein Testlauf zur Straßenbeleuchtung in der Eichhofsiedlung begonnen, an dem sich die Bürgerinnen und Bürger mithilfe einer eigens entwickelten App beteiligen können. (pm) +++



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