Einsatzbefehl vom Land Hessen
Flüchtlinge aus der Ukraine: Vogelsbergkreis muss Notunterkunft einrichten
Die Hessenhalle in Alsfeld
Archivbilder: O|N/Hans-Hubertus Braune, Hendrik Urbin
10.03.2022 / ALSFELD / WIESBADEN -
Der Vogelsbergkreis muss Notunterkünfte für bis zu 1.000 Flüchtlinge aus der Ukraine einrichten. Ein entsprechender Einsatzbefehl aus dem hessischen Innenministerium traf in der Nacht zum Mittwoch ein.
"Wir werden uns zunächst auf den Standort Alsfeld konzentrieren und in einem ersten Schritt die Hessenhalle einrichten", kündigt Landrat Manfred Görig am Mittwochmorgen an. "Einen zweiten Standort haben wir in Reserve", erklärt der Landrat weiter.
Neben dem Vogelsberg wurden auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf, der Hochtaunuskreis und der Wetteraukreis aufgefordert, Notunterkünfte einzurichten. Die Stadt Frankfurt hat den Einsatzbefehl erhalten, das Erstversorgungszentrum zu erweitern.
Innenminister Peter Beuth bedankt sich für Einsatzbereitschaft
Der Hessische Innenminister Peter Beuth erklärte: "Aufgrund der russischen Invasion sind laut Schätzungen der Vereinen Nationen bereits zwei Millionen Menschen aus der Ukraine nach Westen geflüchtet. Die meisten Kriegsflüchtlinge werden von den angrenzenden EU-Staaten aufgenommen, jedoch steigen die Zugangszahlen in der Bundesrepublik stetig. Gemeinsames Ziel der Kommunen und des Landes ist es, die Menschen so schnell wie möglich in unseren Städten und Gemeinden unterzubringen. Dort können sie aufgrund eines bundesweit einheitlichen Verfahrens ihre Kinder in die Schule schicken, am Arbeitsmarkt teilnehmen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Ich danke den vier Landkreisen sowie der Stadt Frankfurt und insbesondere ihren engagierten Katastrophenschutzhelferinnen und -helfern für ihre Einsatzbereitschaft, die ganz im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine steht."
Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose betont, dass Hessen schnell und unbürokratisch helfen werde. "Mit der Erweiterung unserer Aufnahmekapazitäten bereiten wir uns darauf vor, die Hilfesuchenden rasch zu versorgen. Die EAEH und ihre Außenstellen ist eine wichtige Anlaufstelle für alle Kriegsgeflüchteten, die keine Familienangehörigen, Freunde oder Bekannte in Hessen haben. Sie dient als Zwischenstation für wenige Tage."
Land rechnet mit weiteren geflüchteten Menschen aus der Ukraine
Das Bundesland Hessen hat auch in den nächsten Tagen mit weiterem Zustrom von geflüchteten Personen aus der Ukraine zu rechnen, die nicht in der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (EAEH) untergebracht werden können, heißt es im Einsatzbefehl des Innenministeriums. Daher werden die Unterbringungsmöglichkeiten der Erstaufnahmeeinrichtung "kurzfristig durch vier Notunterkünfte im Umfang von je 1000 Plätzen verstärkt, die von den vier benachbarten Kreisen des Kreises Gießen im Wege der Amtshilfe errichtet und betrieben werden", so die Anordnung aus Wiesbaden. Die Belegung und Führung dieser Einrichtungen erfolgt durch die EAEH. Die Kosten übernimmt das Land Hessen.
Der Vogelsbergkreis hat Zeit bis zum nächsten Samstag, 12. März, um 14 Uhr, die kommunale Notunterkunft einzurichten. "Da wir gut vorgearbeitet haben, ist das kein Problem, die Hessenhalle wird bereits früher bezugsfertig sein", kündigt der Landrat an. Von Staatssekretär Stefan Sauer war Manfred Görig bereits am Dienstag telefonisch informiert worden, sodass man sofort in die konkrete Planung einsteigen konnte. Am heutigen Mittwoch beginnen somit bereits die Aufbauarbeiten in der Hessenhalle. Zunächst wird sich die untere Katastrophenschutzbehörde um die Flüchtlinge und den Betrieb der Notunterkunft kümmern.
Unabhängig von der Einrichtung der Notunterkunft sucht das Sachgebiet Flüchtlingswesen weiterhin abgeschlossene Wohnungen und Häuser für die geflüchteten Menschen. Meldungen werden telefonisch unter der Nummer 06641/977-2450 oder per Mail unter asyl@vogelsbergkreis.de entgegengenommen. (pm) +++