Am Donnerstag geht's offiziell los

Im ehemals "Kerbersch Koarl": Neues Impf- und Testzentrum in zentraler Lage

Am Mittwochvormittag wurde das Impf- und Testzentrum in der Innenstadt vor dem offiziellen Start am Donnerstag eröffnet.
Fotos: Martin Engel

10.03.2022 / FULDA - Endlich wieder Leben im ehemaligen Kerber-Areal in Fulda: Nach dem Ladenschluss am 15. Oktober 2020 - nach über 60 Jahren - stand zunächst die große Frage im Raum, was aus der riesigen Immobilie in der Rabanusstraße werden sollte (O|N berichtete mehrfach). Schließlich kaufte die Stadt Fulda im Dezember 2021 das Gebäude in zentraler Innenstadtlage. Jetzt folgt der nächste Schritt: Ab Donnerstag wird im Erdgeschoss das neu eingerichtete Impf- und Testzentrum vom DRK Kreisverband Fulda starten. In einer Preview gewährten die Initiatoren am Mittwochvormittag einen ersten Einblick gegenüber Pressevertretern. "Es ist ein besonderer Tag, an einem besonderen Ort", konstatierte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). 



Das DRK habe erneut mit diesem Projekt seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt - und das nicht zum ersten Mal. "Vor zwei Jahren sorgte die Pandemie dafür, dass das gesellschaftliche Leben auf dem Kopf stand. Fast genau ein Jahr ist es jetzt her, dass das erste Testzentrum am Rosengarten seine Pforten öffnete." Nach wie vor sei das Impfen und Testen entscheidend. "Hier haben wir nun die Möglichkeit, ein niedrigschwelliges Angebot den Menschen zu unterbreiten", so der Oberbürgermeister. Die Kombination sei ideal: "Bürgerfreundlich, gut erreichbar und es lohnt sich vor Ort einen Blick ins Detail zu werfen." Zusätzlich zu Corona müsse man sich nun einer neuen Herausforderung stellen. "Das Geschehen in der Ukraine bewegt uns alle. Wir müssen uns jedoch von der Schockstarre lösen und handeln." Auch in Hinblick auf die Flüchtlinge, sei es wichtig, die Kapazitäten zu erweitern. "Nicht alle verfügen über den nötigen Impfschutz, wenn sie zu uns kommen." 

"Dankbar für die Chance, etwas für die Bevölkerung zu tun"

"Innerhalb von fünf Tagen ist das Ganze hier entstanden. Das ist schon beachtlich. Wir sind dankbar für die Chance, etwas für die Bevölkerung zu tun", erklärte DRK-Präsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg. Die Stadt Fulda arbeite dabei Hand in Hand mit verschiedenen Akteuren. "Dank gilt auch dem Fuldaer Klinikum, das uns mit ihrem Labor unterstützt." Zwar rücke schon bald der 20. März in greifbare Nähe - ab diesem Datum sollen weitere Maßnahmen fallen - doch Vorsicht gelte auch weiterhin. "Wir hoffen alle sehr, dass es bald vorbei ist. Wir müssen uns trotzdem darüber hinaus schützen und an einige Regeln halten."

Auch MdB Michael Brand (CDU) zeigte sich ebenfalls positiv gestimmt: "Wer hätte gedacht, dass hier einmal geimpft und getestet wird. Es ist ein guter Start für etwas, das hier in der kommenden Zeit nach und nach entsteht. Es ist schließlich die Erstnutzung seit der Schließung." Die Umsetzung des Projektes sei genau richtig: Die Pandemie sei noch nicht vorbei. "Verantwortliches Handeln ist nach wie vor nötig." Und fest steht: "Impfen hilft!"

Kleiner Pop-up-Store und Café

"Mit dem Kerber-Areal und der weiteren Entwicklung wurde Stadtgeschichte geschrieben. Es gab Höhen und Tiefen. Wir haben hier das Einkaufserlebnis im Wandel miterlebt", ergänzte DRK-Geschäftsführer Christoph Schwab. Neben dem Impf- und Testkabinen, stehen im Eingangsbereich verschiedene Waren zum Verkauf, im sogenannten Pop-up-Store. Hier ist von Kleidung bis hin zu Lebensmitteln einiges vertreten. "Die Shop-Artikel sollen bewusst an die alte Tradition anknüpfen." Ein kleines Highlight: Eine neu aufgelegte Kerbersch-Tüte, die garantiert für Nostalgie sorgt. Zum Verweilen lädt das Café nebenan ein. "Essen und Trinken ist bei uns vor Ort möglich, eine weitere Anlehnung an das ehemalige Kaufhaus." Besonders erfreulich: Ein Kerber-Urgestein ist dabei mit im Team, die langjährige Mitarbeiterin Maria Winski. "Sie hatte damals ihre Ausbildung im Kaufhaus abgeschlossen und übernimmt nun die Leitung des Cafés." Kein neues Aufgabenfeld für Winski: Denn die 67-Jährige ist fast 50 Jahre bei Kerber gewesen und war Jahrzehnte lang als Restaurant-Chefin tätig. So könne insgesamt die Einkaufsgeschichte auf unterschiedliche Weise weiterleben - und auch in Zukunft ausgestaltet werden. (mkr) +++

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