Schlemmen für den Wald
Wildfleisch als gesundes Nahrungsmittel auf dem Weg zu klimastabilen Wäldern
Foto: F. Reinbold / HessenForst
09.03.2022 / FULDA -
Der Wald ist Lebensraum von Rehen und vielerorts auch von Rotwild. Diese wiederkäuenden Wildarten leben nicht nur im, sondern auch vom Wald. "Sie haben zarte, kleine Pflanzen buchstäblich zum Fressen gern", sagt David Nöllenheidt, Forstamtsleiter in Fulda. "Dabei sind nicht alle Baumarten gleichermaßen beliebt. Die Folge ist unter anderen der Verlust an Baumartenreichtum. Aber gerade die Mischung mit vielen Baumarten macht den Wald der Zukunft klimastabil."
Wie ernst die Lage um unsere Wälder ist, war nie so spürbar wie heute. Eine Fläche von rund 45.000 Fußballfeldern wartet im hessischen Staatswald auf die Wiederbewaldung. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die Einfluss auf den Wald nehmen. "Viele davon können wir nicht unmittelbar beeinflussen" so Nöllenheidt weiter. Dazu gehört beispielsweise das Wetter und die Luft mit allen Schad- und Nährstoffen "Käfern, Mäusen und Pilzen können wir kaum etwas anhaben, weil wir aus guten Gründen auf Pflanzenschutzmittel verzichten. Wir können ihnen die Nahrungsgrundlage entziehen, natürliche Feinde fördern oder durch geschickten Waldbau Luft und Licht in einen Bestand bringen, damit sich Pilze nicht so leicht ausbreiten. Einzig das Wild bejagen wir aktiv. Und dabei geht es um mehr als die Produktion von Wildfleisch. Jagd ist ein waldbauliches Instrument, um die jungen Bäume zu schützen. Damit aus Schadflächen nachhaltig gesunde Wälder werden.
Fettarm und reich an Vitaminen
Foto: T. Ullrich / HessenForst