Verein der Köche wieder auf dem Weg
Im Grenzgebiet: "Es gab Tränen, aber auch Momente der Hoffnung"
Fotos: Frank Niemann
09.03.2022 / REGION -
Unermüdlicher Einsatz: Das stellt der Fuldaer Verein der Köche im aktuellen Ukraine-Krieg ohne Wenn und Aber unter Beweis. O|N berichtete bereits über die große Spendenaktion in Petersberg-Steinau. Vereinsmitglied und Mitorganisator Frank Niemann ist einer der fleißigen Helfer - er verschaffte sich in den letzten Tagen selbst ein Bild an der rumänisch-ukrainischen Grenze. "Vor Ort sind Tränen geflossen, aber es gab auch Momente der Freude und Hoffnung", erzählt er unserer Redaktion. Während er seine persönlichen Eindrücke schildert, befindet er sich zu diesem Zeitpunkt mit einem Team schon wieder auf der Autobahn. Der nächste Hilfskonvoi ist unterwegs.
Doch zurück auf Anfang. Die erste Tour mit Hilfsgütern startete in der Nacht zu Donnerstag. Insgesamt zehn Fahrzeuge - darunter zwei 40-Tonner - machten sich auf den Weg. Mit an Bord: Erste Dinge zur Notversorgung - darunter medizinische Geräte und Verbandsmaterialien, aber auch Nahrungsmittel. "Unsere Fahrzeuge blieben dabei untereinander immer in Reichweite. Nach circa 40 Stunden Fahrt erreichten wir das Ziel Suceava in Rumänien." In der Gemeinde Șcheia - eine Viertelstunde mit dem Auto von der Stadt entfernt - nahm ein Pastor das Team in Empfang, den Kontakt hatte die Kinderhilfe Rumänien-Schlüchtern hergestellt. "Das war ganz gut, da wir uns in dem Gebiet ja noch gar nicht auskannten. Außerdem bekamen wir Verpflegung und generell Unterstützung beim weiteren Vorgehen." Die Rumänen zeigten sich generell sehr herzlich. "Die Menschen dort haben selbst nicht viel. Restaurantbesitzer wollten uns vor Dankbarkeit zum Essen einladen. Das war wirklich beeindruckend."
An der Grenze: Hilfsorganisationen koordinieren
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Kurze Verschnaufpause - und weiter geht's
Die Rückfahrt nahm rund 26 Stunden in Anspruch. "Wir konnten tatsächlich 16 Personen mit nach Deutschland nehmen." Viel Zeit zum Herunterkommen - und das Erlebte zu verarbeiten - blieb nach der anstrengenden Fahrt nicht. Nach einer längeren Ruhepause ging es gleich weiter. "Wir sind jetzt am Dienstagmorgen ab 11 Uhr nach und nach losgefahren. Dieses Mal sind wir mit vier Fahrzeugen unterwegs."Spenden weiterhin gefragt