Der Stadtpfarrer bei O|N

Impuls von Stefan Buß: Trainingslager Fastenzeit 

Stadtpfarrer Stefan Buß
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

12.03.2022 / FULDA - Wenn eine Mannschaft vor einem großen Wettkampf steht oder ein wichtiges Spiel ansteht, dann geht die Mannschaft zunächst für ein paar Tage in ein Trainingslager, um sich gut vorzubereiten. Oder wenn man in eine neue Saison starten will, dann gibt es vorher ein Trainingslager. Man will auf den Punkt genau zum Start der neuen Saison wieder vollkommen fit sein und mit der Leistung auch top sein.



Der Theologe Ulrich Lücke (*1951, Priester und Theologe) hat eine schöne Definition für die Fastenzeit gefunden. Er spricht davon, dass die Fastenzeit eigentlich wie ein Trainingslager ist. Ein Trainingslager für den Menschen, um auf den Punkt zu Ostern hin fit zu sein. Innerlich bereitet zu sein, um dieses Fest zu feiern. Drei wesentliche Trainingseinheiten gehören dazu. Als erstes gilt es mich selbst so anzunehmen, wie ich bin. Die zweite Trainingseinheit heißt ein Herz haben für meine Mitmenschen. Und die dritte Trainingseinheit schließlich ganz und gar auf Gott vertrauen. In diesem Sinne kann also auch die Fastenzeit ein Trainingslager sein, in dem die entscheidenden Dinge des Menschen eingeübt werden. Und diese entscheidenden Dinge bringen das Wesen Menschen auf einen Punkt.

Es gehört zum Wesen eines Menschen, dass er nach einem sinnvollen Leben strebt. Wenn ich mein Leben für sinnvoll halte, dann macht es auch Freude zu Leben und dieses Ziel hat ja eigentlich jeder Mensch. Er möchte ein möglichst glückliches und zufriedenes Leben führen. Menschlichkeit ist der Weg zum Glück. Aber diese Menschlichkeit geht auch über den Nächsten und über Gott. Der Mensch möchte in sich selbst ruhen, bei sich ich selbst geborgen sein. Der Mensch möchte aber auch bei seinen Mitmenschen Geborgenheit erfahren und sich ihnen zuwenden. Der Mensch möchte Geborgenheit und Halt finden in Gott. Tag für Tag und einmal für immer. (Stefan Buß)+++

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