Symposium und Podiumsdiskussionen

Kultusminister Alexander Lorz zu Gast: "Föderalismus in Fulda"

Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz ist Schirmherr der Tagung und nimmt an einer Diskussionsrunde teil.
Foto: HKM

02.03.2022 / FULDA - Fulda und der Föderalismus in Deutschland – dieses Begriffspaar hat in der historischen Wissenschaft im deutschsprachigen Raum in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich an Gewicht gewonnen. Hintergrund sind die Aktivitäten der bürgerschaftlichen INITIATIVE, eines in Fulda gegründeten Vereins, der die historische Grablege des ersten deutschen Wahlkönigs, Konrad I (Regierungszeit 911-918) in Fulda zum Anlass nahm, die Bedeutung Konrads für die Entstehung des Föderalismus in Deutschland stärker ins Bewusstsein zu rücken. Jetzt steht vom 9. bis 12. März 2022 die dritte, hochkarätig besetzte wissenschaftliche Tagung zum Thema Föderalismus in Fulda nach 2005 und 2018 an. Die Reihe trägt inzwischen den Namen "Fuldaer Föderalismus Forum". Schirmherr der Tagung ist Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. 



Josef Hoppe, der Sprecher der bürgerschaftlichen INITIATIVE, hatte im Jahr 2005 den Impuls für eine Tagung unter dem Motto "König Konrad als Wegbereiter des Föderalismus in Deutschland" gegeben. Im Vorfeld des Fuldaer Jubiläumsjahres fand dann im März 2018 unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dietmar Willoweit ein viel beachtetes Symposium statt, das die wechselvolle Geschichte des deutschen Föderalismus "vom ostfränkischen Königtum bis zur Bundesrepublik" in den Blick nahm. Ein umfangreicher Sammelband dokumentierte die Ergebnisse dieses Symposiums. Diesmal geht es unter der wissenschaftlichen Tagungsleitung von Prof. Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, vertieft um den jüngsten historischen Abschnitt des Themas: "150 Jahre – Nationalstaat und Föderalismus in Deutschland (1871-2021)".

Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden bei dieser Zusammenkunft in Fulda ihre Forschungsergebnisse präsentieren und mit dem Publikum über die grundlegenden Entwicklungen und Perspektiven von 150 Jahren Föderalismusgeschichte in Deutschland diskutieren. Dabei rücken auch ganz aktuelle Themen wie die Coronakrise in den Blickpunkt: Denn der Föderalismus, dessen Wurzeln bis in das Mittelalter zurückreichen, gehört zu den Grundtatsachen der deutschen Geschichte. Das hat die Coronakrise der Jahre 2020 und 2021 schlagartig ins Bewusstsein gerufen. Die Tagung nimmt dies zum Anlass, nach der Entwicklungsdynamik des Föderalismus in Deutschland zu fragen.

Im Mittelpunkt stehen die historischen Übergänge, Wandlungsprozesse und die Aktualität des Föderalismus. Der Schirmherr der Tagung, Hessens Kultusminister Prof. R. Alexander Lorz, betonte mit Blick auf den Stellenwert des Fuldaer Föderalismus Forums: "Das Fuldaer Föderalismus Forum ist auch in diesem Jahr wieder hochkarätig besetzt. Und das zu Recht. Denn auch wenn unser Grundgesetz das föderalistische Prinzip garantiert, so ist es doch stetigem Wandel unterlegen. Die Pandemie hat die Stärken, aber eben auch die Schwächen des Föderalismus offengelegt. Ich freue mich schon sehr auf den Austausch und verspreche mir viele neue Impulse aus der Wissenschaft."

Die Tagung findet vom 9. bis 12. März im Marmorsaal des Stadtschlosses statt. Zur Teilnahme angemeldet haben sich Expertinnen und Experten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Interessierte haben die Möglichkeit zum Besuch der einzelnen Tagungsabschnitte, allerdings sind aufgrund der Corona-Vorgaben die Sitzplatzkapazitäten stark eingeschränkt. Daher ist eine vorherige Anmeldung im Tagungsbüro per E-Mail an michaela.ritz@fulda.de oder unter Telefon (0661) 102-1440 unbedingt erforderlich.

Insbesondere auch an die interessierte Öffentlichkeit richten sich zwei Veranstaltungen: So findet im Zusammenwirken mit dem Fuldaer Geschichtsverein e.V. am Donnerstag, 10. März, um 19 Uhr ein Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion im Forum Kanzlerpalais (Unterm Hl. Kreuz) in Fulda statt. Nach der Einführung durch Prof. Wirsching sowie dem Vortrag von Prof. Andreas Hedwig (Präsident des Hessischen Landesarchivs) zum Thema "Die Neugründung des Landes Hessen und sein in die Bundesrepublik Deutschland" diskutieren unter der Moderation von Fuldas Oberbürgermeister a.D. Gerhard Möller mit dem Referenten Dr. Hedwig noch Staatsminister a.D. Dr. Alois Rhiel und der Leiter der Fuldaer Kulturamts, Dr. Thomas Heiler. 

Eine weitere besondere Veranstaltung mit aktuellem politischem Themenbezug ist die Abschluss-Podiumsrunde am Samstag, 12. März, um 11 Uhr im Marmorsaal des Stadtschloss (ggf. auch im Fürstensaal). Nach dem Impulsreferat von Prof. Christian Walter (München) zum Thema "Die Coronakrise und der deutsche Föderalismus" diskutieren auf dem Podium unter der Moderation von Tagungsleiter Prof. Wirsching der Schirmherr Prof. Lorz und der Referent Prof. Walter sowie Dr. Winfried Brechmann (Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege) und Prof.- Karl-Heinz Paqué (Staatsminister des Landes Sachsen-Anhalt a.D.). Auch für die beiden Podiumsdiskussionen am Donnerstag im Kanzlerpalais und am Samstag im Marmorsaal (oder Fürstensaal) ist eine Anmeldung im Tagungsbüro per E-Mail an michaela.ritz@fulda.de oder unter Telefon (0661) 102-1440 unbedingt erforderlich.

Das vollständige Programm finden Sie unter www.fulda.de (pm) +++


Grafik: Stadt Fulda
Prof. Dr. Andreas Wirsching ist Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) und wissenschaftlicher Tagungsleiter des Fuldaer Föderalismus Forums.
Foto: IfZ

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