Kommentar zum Rückzug von Volker Bouffier
Abgang mit Würde: Hessens Ministerpräsident geht aus freien Stücken
Fotos: Hendrik Urbin
26.02.2022 / FULDA / WIESBADEN -
Heute hat der hessische Landesvater Volker Bouffier seinen Rückzug als Ministerpräsident und hessischer CDU-Vorsitzender bekannt gegeben. Er tritt ab von der großen politischen Bühne. Ein Kommentar von O|N-Chefredakteur Christian P. Stadtfeld, der Bouffiers Wirken seit einem Jahrzehnt journalistisch begleitet.
In Freundschaft, wie er sagt, hat Bouffier in einer geschlossenen Entscheidung in CDU-Runde einen Nachfolger für Land und Partei gefunden - den amtierenden Landtagspräsidenten Boris Rhein. Es ist ein Tag der Hoffnung, des Stolzes und der Dankbarkeit. Für Deutschland, für Hessen, für unsere westliche Demokratie.
Während in der Ukraine ein furchtbarer, unbeschreiblicher Putin-Krieg herrscht, funktioniert unsere Demokratie in Deutschland. Mit Volker Bouffier tritt ein verdienter politischer Akteur nach 27 (!) Jahren Regierungsbeteiligung in Hessen ab.
Bouffiers beide Auftritte vor der Presse: Gewohnt staatsmännisch. Und voller Überzeugung, die Entscheidung ist monatelang gereift. Bereits vergangenen Sommer habe er sie für sich getroffen. Leichtigkeit ist spürbar. Bouffier lässt durchblicken, sich auf die freie Zeit zu freuen, ein neues Kapitel in seinem Leben beginne, eines mit mehr Zeit für die Familie.
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, lieber Volker Bouffier: Sie haben meinen Respekt. Am Abgang erkennt man den Charakter eines Menschen, heißt es. Sie gehen selbstbestimmt, ganz ohne Not. Man wird sie vermissen, nicht vom Hofe jagen. Merkel, Kohl, Schröder - verdiente Politiker, doch sie alle haben das nicht geschafft, was Sie schaffen. Sie sind ein echter Landesvater, ein Vorbild für alle Hessinnen und Hessen. (Christian P. Stadtfeld) +++