Kosten nicht mehr kalkulierbar
Magistrat zieht die Reißleine: Stadtentwicklung auf dem Wever-Areal gestoppt
Archivbilder: O|N/Stefanie Harth, Kevin Kunze
22.02.2022 / BAD HERSFELD - Das Stadtentwicklungsprojekt auf dem Wever-Areal in der östlichen Innenstadt Bad Hersfelds ist gestoppt. Das hat der Magistrat der Kreisstadt in seiner Sitzung am Montagabend entschieden. Grund für das Projektende sind aktuell nicht bezifferbare Mehrkosten für die Stadt sowie ungeklärte Fragen in den Verträgen mit einem derzeit auf dem Gelände ansässigen Eigentümer. Diese Vertragswerke hätten aber aufgrund bestehender Fristen für die öffentliche Förderung des Gesamtprojekts jetzt unterschriftsreif vorliegen müssen.
Der Magistrat kommentiert dazu in der entsprechenden Pressemitteilung am Montagabend: "Der Flächenverkauf und der Umzug der bestehenden Unternehmen auf dem Gelände sind notwendige Voraussetzungen für das Projekt. Ein "Knackpunkt" war die Tatsache, dass der ursprünglich vorgesehene Kauf einer vorhandenen Halle am Europakreisel für den Umzug der Hersfelder Kleiderwerke (HKW) aus unterschiedlichen Gründen 2020 nicht zustande kam."
Da andere leere Fabrikhallen die Anforderungen für die HKW nicht erfüllen konnten, einigte man sich im Oktober 2020 auf einen Hallenneubau im Gewerbegebiet Helfersgrund. Die dafür erforderlichen Mittel waren zum Schluss nicht mehr kalkulierbar und konnten auch nicht mehr vertreten werden.
Bürgermeister Thomas Fehling: "Ich trage die Entscheidung voll mit"
Bürgermeister Fehling dazu: "Dass der Magistrat jetzt die Reißleine gezogen hat, kann ich nachvollziehen, ich trage die Entscheidung voll mit. Auch wenn ich im Oktober noch sehr zuversichtlich war und dachte, wir hätten den Knoten durchschlagen, so bin ich inzwischen ernüchtert, dass die Freude verfrüht war. Aber es ist klar, dass weitere - jetzt schon absehbare - Mehrkosten für die Stadt nicht mehr verantwortbar sind, trotz der großen Bedeutung des Projektes für die Zukunft der Stadt. Auch einige Fragen zu erheblichen Risiken für die Stadt aus den komplexen Verträgen konnten den Mandatsträgern nicht überzeugend beantwortet werden."Stadtentwicklung auf dem Wever-Areal steht vor entscheidendem Meilenstein
Wever-Areal soll Schmuckstück werden – Kleiderwerke müssen umziehen