Lockerungen für Hotellerie und Gastronomie

Trotz aller Hoffnung: Betreiber blicken mit verhaltener Freude auf 3G

Ab 4. März: Hoffnung für Gastronomie und Hotellerie durch neue 3G-Regelung
Archivfotos: O|N

21.02.2022 / FULDA - Nach einem zweijährigen Wechselbad der Gefühle über die Freude von Corona-Lockerungen und Existenzängsten, scheint im März die Freiheit wieder da zu sein. Ab dem 4. März gilt die 3G-Regelungen in der Gastronomie und Hotellerie, wodurch auch Ungeimpften wieder mehr Möglichkeiten offen stehen. Eigentlich ein großer Hoffnungsschimmer, dennoch ist die Freude nicht bei allen groß. 



Seit Mittwoch steht fest: Auch ungeimpfte Personen haben wieder Zutritt in Hotels und Gastronomiebetrieben in Hessen. Endlich ein weiterer Schritt in Richtung Normalität, weshalb sich Betreiber in diesen beiden Branchen besonders freuen müssten, oder?

Nicht ganz: "Natürlich freuen wir uns nach der letzten Zeit auf die Lockerungen, aber die Freude ist eben noch etwas verhalten", erklärt Jutta Rau, Geschäftsführerin Fuldaer Haus. Der Grund: Die Leute seien aufgrund der hohen Inzidenzen nach wie vor verängstigt und zurückhaltend. Hinzukomme, dass die letzten Monate auch für die Betreiber selbst seit Beginn der Pandemie die schlimmste Zeit war. Einerseits aufgrund der Unklarheiten über die weiteren Maßnahmen, aber auch aufgrund der deutlich geschmälerten finanziellen Hilfen. 

Ähnlich steht Michael Glas von der Kneshecke den Lockerungen gegenüber. Nach einer längeren Betriebspause, wurden die Öffnungszeiten des beliebten Grillrestaurants angepasst: "Wir müssen natürlich auch schauen, wie es sich für uns rechnet. Daher haben wir jetzt nur noch freitags bis sonntags geöffnet", erklärt er. Dies wolle er erneut anpassen, wenn er neue Erfahrungswerte über die Kundenresonanz nach den neuen Corona-Regelungen hat. "Zwar ist jede Lockerung erstmal etwas Positives, aber man muss erstmal schauen, bis wann die Informationen sich bei den Leuten gesetzt haben und dann muss man noch abwarten, wie sicher sie sich wirklich fühlen."


Abstandsregelung sorgt weiterhin für Umsatzverluste

Vor allem die Unklarheiten der Beschränkungen seien für ihn in der letzten Zeit eine große Belastung gewesen. Zwischen 200 und 500 Mal rufen Gäste an, um sich bei ihm zu informieren, wie die aktuellen Regelungen sind. Vor allem im Drei-Länder-Eck sei es schwierig, immer auf dem aktuellsten Stand der Corona-Regelungen zu sein. "Wir dürfen hier zum Glück auch Gäste aus anderen Bundesländern empfangen, aber zum Beispiel Thüringen und Bayern haben nochmal andere Regeln als wir in Hessen. Deshalb wäre es eine große Hilfe, wenn wir mal einheitlichere Regelungen hätten", betont er. Zusätzlich wäre vor allem die Abschaffung des Mindestabstands für die Gastronomen von großem Vorteil: "Wir dürfen dreißig Prozent unserer Sitzplätze nicht nutzen, da frag ich mich, wann das endlich entfällt?"

Die Abstandsregelungen erschweren auch die Betriebe in der Hotellerie. Der Tagungsbereich im Hotel Platzhirsch kann beispielsweise nicht vollständig genutzt werden, aber auch im Restaurant und in der Bar muss täglich auf Gäste verzichtet werden, da nicht alle Sitzplatzmöglichkeiten vergeben werden können. Doch für Dirk Schütrumpf, Hoteldirektor vom Hotel Platzhirsch, konzentriert sich primär auf das Licht am Ende des Tunnels. "Endlich haben wir einen konkreten Plan, mit dem wir jetzt umgehen können. Schon in den letzten Stunden konnten wir einen Anstieg der Buchungsanfragen verzeichnen", freut er sich. Dies wirkt sich nicht nur auf die eigene Freude, sondern auch auf die Motivation der Mitarbeiter aus. 

Bald wieder Tourismus in Fulda?

"Sowohl die Betriebe, als auch die Gäste können bald hoffentlich wieder aufatmen, was uns auf jeden Fall sehr freut", so Steffen Ackermann, DEHOGA-Kreisvorsitzender. Zusätzlich sei er auch sehr optimistisch gestimmt, dass der Tourismus in Deutschland bald wieder Fahrt aufnimmt und vor allem auch Fulda bald wieder viele Gäste willkommen heißen kann. (law) +++

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