"Wiesbaden muss uns endlich hören!"
Wolfsgebiet! - Schilder: "Die Leute haben Angst, in den Wald zu gehen"
Fotos: Privat
10.02.2022 / ALHEIM -
Aribert Kirch stuft das Naherholungsgebiet Wald rund um die Gemeinde Alheim als gefährdet ein. Der Grund: Immer häufiger lassen sich hier Wölfe blicken, selbst auf den Wiesen, die in unmittelbarer Nähe der Ortschaften liegen, wurden Raubtiere gesichtet.
"Ich kenne einige Leute, die sich aus Furcht vor den Wölfen nicht mehr in den Wald trauen", erklärt der Vorsitzende der Alheimer FDP im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Ob begründete Angst dahinterstecke oder die Menschen übervorsichtig seien, mag er nicht beurteilen. "Fakt ist, erst letzte Woche fanden Jäger zwei gerissene Rehe und vor einiger Zeit wurde auch ein Schaf vom Wolf geholt – nur 200 bis 300 Meter von der nächsten menschlichen Behausung entfernt."
Kirch ist der Meinung, dass die "Entscheidungsträger in Wiesbaden", die ländliche Bevölkerung ein Stück weit im Stich ließe. "Unser Naherholungsgebiet ist nur noch eingeschränkt nutzbar, aber der Wolf wird derart geschützt, dass sich die Population ungehindert – und ziemlich rasant - ausbreitet." Früher, so meint er, hätten auch Kinder und Jugendliche viel Zeit in den Wäldern verbracht, heute sei das unter gegebenen Umständen einfach undenkbar.
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Hintergrund:
Obwohl in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder Wölfe im Landkreis Hersfeld-Rotenburg von Spaziergängern, Jägern oder Wanderern gesehen wurden und zahlreiche Wildtierrisse auf die dauerhafte Anwesenheit der Raubtiere hinweisen, gelang es dem im letzten Jahr gegründeten Wolfszentrum des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie unter Federführung von Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) nach April 2021 nicht, Gen-Nachweise zu sichern. Einzig Bildmaterial, welches eindeutig Wölfe zeigten, wurden von der Behörde anerkannt. (mr) +++