Kommentar von Christian P. Stadtfeld
Polizisten-Morde sind Morde an unserer Gesellschaft!
Grafik: O|N
01.02.2022 / RHEINLAND-PFALZ -
Der eiskalte Mord an zwei Polizisten erschüttert ganz Deutschland. Der Auftrag der beiden jungen Menschen war es, die Bevölkerung zu schützen, Straftaten zu verfolgen und aufzuklären. Sie traten tagtäglich für die Grundrechte unserer Demokratie ein, verteidigten jeden einzelnen Tag mit ihrer Arbeit unsere Verfassung. Zu ihrer Pflicht gehörte es, nicht wegzuschauen, sondern Verdächtiges zu hinterfragen.
So auch am Montagmorgen des 31. Januar 2022, kurz vor halb fünf auf einer Landstraße in Rheinland-Pfalz. Es war noch stockdunkel draußen, fast alle von uns lagen da noch im Bett, schliefen. Eine Polizeianwärterin und ein Polizist waren wach, fuhren Zivilstreife, entdeckten ein auffälliges Fahrzeug, stoppten es. Routinekontrolle. Führerschein vorzeigen, Kofferraum öffnen, Warndreieck raus, vielleicht noch ein Alkoholtest - nichts besonderes eigentlich, geschieht es doch tausendfach im Leben eines Streifenpolizisten.
Pietätlos und abscheulich!
Während die Familien, Freunde und Angehörigen, Polizei-Dienststellen im ganzen Land, Politiker und die Bevölkerung in tiefer Trauer sind, gibt es leider auch Menschen aus der Querdenker-Szene, die den Polizisten-Mord auf Telegram feiern. "Zwei weniger bei den Spaziergängen", schreibt beispielsweise ein Nutzer in der Telegram-Gruppe "Verstehen und Handeln". Und viele weitere Wirrköpfe steigen darauf ein, berichtet der Berliner Kurier online.
Für mich ist klar: Nicht nur die Mörder gehören lebenslang ins Gefängnis, sondern auch diejenigen, die solche Taten verhöhnen, müssen hart bestraft werden. Strafe ist auch immer ein Stück Abschreckung für andere. Unsere Politiker müssen auch mit der Hilfe dieser Maßnahmen alles dafür tun, um unsere Polizisten bestmöglich zu schützen. Wenn Polizisten im Dienst ermordet werden, dann sind unsere Demokratie und unsere freiheitliche Grundordnung in größter Gefahr. (Christian P. Stadtfeld) +++