Arzneimittelbehörde gibt grünes Licht

Erstes Medikament gegen schwere Corona-Verläufe bereits ab Februar?

Paxlovid wird es in Tablettenform geben
Symbolbild: Pixabay

28.01.2022 / REGION - Es ist zwar kein Ersatz für die Impfung, aber: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat sich am Donnerstag für eine bedingte Marktzulassung von Paxlovid – einem Medikament gegen schwere Corona-Verläufe – ausgesprochen. Das Mittel des Herstellers Pfizer könnte also auch bald in Deutschland zum Einsatz kommen, jetzt muss nur noch die EU-Kommission grünes Licht geben.



Paxlovid schützt, laut Angaben des Herstellers, zuverlässig gegen schwere Krankheitsverläufe. Studiendaten zeigten, dass das Medikament das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls im Vergleich zu Placebo um 89 Prozent (innerhalb von drei Tagen nach Auftreten der Symptome) bzw. 88 Prozent (innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der Symptome) senke, wobei in der Behandlungsgruppe keine Todesfälle beobachtet worden seien. 

Die Empfehlung der EMA gilt für die Behandlung von Covid-19 bei Erwachsenen, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit besteht.

Der neue Wirkstoff Nirmatrelvir, der in Paxlovid enthalten ist, ist ein gegen SARS-CoV-2 gerichteter Proteasehemmer. Er wurde für die orale Verabreichung entwickelt, so dass er nach erfolgter Zulassung bei den ersten Anzeichen einer Infektion verschrieben werden kann. Der Wirkstoff, der aus der Pfizer-eigenen Forschung stammt, blockiert die SARS-CoV-2-3CL-Protease, ein für die Virusreplikation essenzielles Enzym. "Nirmatrelvir hat in Laboruntersuchungen eine konsistente antivirale Aktivität gegen die verschiedenen bekannten Mutationsvarianten von SARS-CoV-2, einschließlich Omikron, gezeigt", so das Unternehmen.

Bereits Ende des letzten Jahres hatte die deutsche Bundesregierung eine Million Behandlungszyklen des Virostatikums reserviert, erste Tranchen sollen in den kommenden Tagen geliefert werden, weitere werden über das gesamte Jahr 2022 zur Verfügung gestellt. 

Mit einem positiven Bescheid der EU-Kommission zur bedingten Zulassung wird bereits in wenigen Tagen gerechnet. (mr) +++

Schwere Verläufe sollen mit dem neuen Medikament um 89 Prozent gesenkt werden
Archivbild: O|N

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