Kampf um Zuschauerrückkehr

Profiklubs fordern "hessischen Weg der Vernunft"

Die hessischen Profiklubs fordern eine Teilrückkehr der Fans
Archivfoto: Jonas Wenzel - yowegraphy

28.01.2022 / REGION - Die hessischen Profisportklubs machen Druck. Nachdem die Forderung nach einer Rückkehr der Zuschauer in die Stadien und Hallen am Montag bei der Ministerpräsidentenkonferenz ungehört blieb, wenden sich nun mehr als 20 hessische Profiklubs in einem Brief an Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und fordern eine 25-prozentige Stadion- und Hallenauslastung.



Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, Rüdiger Fritsch, Präsident von Darmstadt 98, und Björn Seipp, Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar und Sprecher der Interessengemeinschaft "Teamsport Hessen", fordern von Ministerpräsident Volker Bouffier einen Sonderweg des Landes. "Wir fordern eine 25-prozentige Auslastung der Stadien und Hallen, die Bouffier übrigens selbst bei der letzten Ministerpräsidentenkonferenz vorgeschlagen hat. Markus Söder schlug nun den bayrischen Weg ein, wir fordern einen hessischen Weg der Vernunft", sagte Hellmann dem kicker.

Druck auf die Politik wächst

Es könne nicht sein, "dass für den professionellen Sport, insbesondere für den Fußball, härtere Maßstäbe gelten als für andere gesellschaftliche Bereiche - und vor allem die Bundesliga dafür herhalten muss, eine Handlungsfähigkeit der Politik vorzugeben, die in zentralen Bereichen nicht konsequent gehandelt hat und sich bis heute nicht zu einer Entscheidung in der Impfpflicht-Frage durchringen konnte", so Hellmann weiter.

Am vergangenen Freitag waren zum Spiel gegen Arminia Bielefeld nur 1.000 Zuschauer in der Frankfurter Arena zugelassen. In den Hallen dürfen es derzeit nur maximal 250 sein. Das bringt auch finanziell solide aufgestellte Vereine wie die Eintracht auf Dauer an den Rand der Existenz. Noch schlimmer ist die Lage bei anderen Profiklubs, die noch viel mehr als der Fußball auf die Zuschauereinnahmen angewiesen sind.

"Finanziell ist es fünf vor zwölf"

"Finanziell ist es für einige Vereine bereits fünf vor zwölf", sagte Björn Seipp, Sprecher der Interessengemeinschaft "Teamsport Hessen" am Dienstag nach der Bund-Länder-Konferenz. Ob die Initiative Erfolg hat, bleibt abzuwarten. Bei den Profivereinen hofft man, dass der Dialog zu Änderungen führt und man den Klageweg vermeiden kann. "Es wäre gut, wenn wir auf dem Weg des Dialogs - und nicht auf dem juristischen - etwas für den Sport bewegen könnten", so Hellmann. (fh)+++

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