Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: "Sind Sie schon geboostert?"
Foto: Innenstadtpfarrei
19.01.2022 / FULDA -
Vor Corona gab es eine Tauferinnerung immer, wenn man den Kirchenraum betrat, bezeichnete man sich mit Weihwasser. Wenn ich zu Hause wegfahre, zeichnet mir mein Vater bis heute, so tun es auch viele Eltern und Großeltern mit ihren Kindern, mit Weihwasser das Kreuz auf die Stirn. Das Weihwasser erinnert uns an die Taufe, die uns geschenkt wurde und die Zusage Gottes: "Du bist, so wie du bist, von Gott angenommen und geliebt!" Als Jesus im Jordan durch Johannes den Täufer getauft wurde, öffnete sich der Himmel (vgl. Mt. 3,13-17). Das ist ein Bild dafür, dass Gott selbst die Verbindung mit uns aufnimmt.
Israel, das Volk Gottes hatte im Laufe der Geschichte den Eindruck gewonnen: Durch unsere Sünde ist der Himmel verschlossen. Wir kommen nicht mehr zu Gott durch. Gott hört uns nicht. Er greift auch nicht ein. Doch das Evangelium sagt: Der Himmel öffnet sich über den Menschen. Du kannst mit Gott Verbindung aufnehmen durch das Gebet. Wenn der Mensch seine Wünsche zum lebendigen Gott hin richtet, dann öffnet sich der Himmel und Gottes Geist steht uns bei. Der Himmel öffnete sich und eine Stimme rief: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden!" (Mt. 3,16-17). Bei der Taufe öffnet sich gleichsam dem Getauften der Himmel und Gott spricht auch ihm zu: "Du bist meine geliebte Tochter, mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden!" Wenn Gott einen Menschen anschaut, wenn er in das Gesicht schaut, dann ist es gleichsam so, als wenn er in einen Spiegel schaut, weil jeder Mensch das Ebenbild Gottes in sich trägt.