Der Stadtpfarrer bei O|N
Impuls von Stefan Buß: 1200 Jahre St. Michaelskirche in Fulda
Fotos: Stefan Buß
15.01.2022 / REGION -
Sie diente als Totenkapelle des 744 gegründeten Klosters Fulda, eines der führenden kulturellen Zentren des frühen Mittelalters und als Grablege ihres Erbauers Eigil. Das Weiheereignisse hielt Hrabanus Maurus (780 – 856, Leiter der Klosterschule und ab 822 Abt des Klosters) in Weihenotizen fest, die Brun Candidus von Fulda (ca. 770 – 845, Mönch im Kloster Fulda) in der Vita Abt Eigils überliefert hat, wo auch die Weihezeremonie detailliert beschrieben ist. Auf dem Gelände des Klosterfriedhofes wurde die Kirche nach dem Vorbild der Grabeskirche zu Jerusalem in den Jahren von 820 bis 822 unter Abt Eigil von Rabanus Maurus konzipiert. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie immer wieder erweitert und ergänzt.
Spätestens 1093 wurde eine Nachbildung des Heiligen Grabes mit drei Altären im Obergeschoss eingerichtet, die aber nicht mehr erhalten ist. Im 10. und 11. Jahrhundert fanden nach einer weitgehenden Zerstörung umfangreiche Erneuerungen statt, die Rotunde wurde zur Kreuzform erweitert sowie ein Westturm angebaut. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erhielt der Turm ein Glockengeschoss. 1618 wurde der Turm über der Rotunde erhöht und mit einem kegelförmigen Spitzhelm versehen. In den Jahren 1715 bis 1716 entstand die Rochuskapelle an der Nordseite der Michaelskirche. Für mich ist dieser sakrale Raum schon ein ganz besonderer. Viele Gottesdienste habe ich dort auch mit kleinen Gruppen gefeiert und der Raum an sich fasziniert schon. Zwei Dinge sprechen mich besonders an.
Besuchen Sie diesen besonderen Ort in Fulda und lassen sie sich mit hineinnehmen in das Geheimnis Christi, dass auch heute noch Menschen prägt und beschenkt. (Stefan Buß)+++