Verleihung im Juni 2022
Alt-Bundespräsident Joachim Gauck erhält Point-Alpha-Preis 2022
Archivbild: O|N
17.12.2021 / RASDORF/GEISA -
''Joachim Gauck wird Träger des Point-Alpha-Preises 2022''. Dies teilte heute der Präsident des Kuratoriums Deutsche Einheit (KDE), Christian Hirte MdB, mit. Das Kuratorium verleiht diesen Preis seit 2005 für Verdienste um die deutsche Einheit und die europäische Einigung in Frieden und Freiheit. Joachim Gauck ist der 13. Preisträger und steht in einer Reihe u. a. mit Michail Gorbatschow, Helmut Kohl, George Bush sen., Vaclav Havel, Lech Walesa, Helmut Schmidt, Wolf Biermann und Jean Claude Juncker. Letzter Preisträger war 2021 Bernhard Vogel.
Hirte führte als Begründung für die einstimmige Entscheidung des Kuratoriums an, Joachim Gauck habe bereits als evangelisch-lutherischer Pfarrer in Rostock eine aus dem christlichen Glauben begründete kritische Haltung gegenüber dem SED-Regime vertreten, die ihn im Herbst 1989 zu einer wichtigen Rolle in der Bürgerrechtsbewegung der DDR geführt habe. Er sei Vorsitzender des Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des ehemaligen MfS der ersten und einzigen freigewählten DDR-Volkskammer gewesen und wenig später Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen geworden. Dieses Amt habe er ''mit solcher Überzeugung und Überzeugungskraft geführt, dass die Behörde schließlich mit seinem Namen identifiziert wurde''.
Gauck habe ''unbeirrt die Partei der Opfer ergriffen und unmissverständlich die Verbrechen des SED-Unrechtsregimes benannt, ohne das Regime und die Menschen in der DDR gleichzusetzen''. Nach seiner Wahl zum ersten Bundespräsidenten aus dem Osten der Bundesrepublik im Jahre 2012 habe er es ''überzeugend verstanden, ein überparteilicher Bundespräsident aller Deutschen zu sein''. Gerade angesichts seiner ostdeutschen Herkunft habe sein Engagement für Europa beeindruckt und sei von weithin unterschätzter Bedeutung gewesen.