Hohe Auszeichnung in Frankreich

Michael Roth (SPD) bestätigt: "Gehöre der Bundesregierung nicht mehr an"

Michael Roth (links) gehört nicht zum geplanten Regierungsteam vom designierten Bundeskanzler Olaf Scholz. Rechts blickt die designierte Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf die Bühne während einer Wahlkampfrede von Scholz in Bad Hersfeld
Archivbilder (3): O|N / Hans-Hubertus Braune

08.12.2021 / BERLIN / BAD HERSFELD - Die Enttäuschung ist dem 50-jährigen Sozialdemokraten schon anzumerken: "Der neuen Bundesregierung werde ich nicht mehr angehören. Ich verabschiede mich nach acht erfüllenden, anspruchsvollen und spannenden Jahren aus meinem Amt. Ich wünsche den Kolleginnen und Kollegen, die jetzt ein Regierungsamt übernehmen, von Herzen Erfolg. Macht's gut und bleibt behütet. Denkt immer daran: man kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand. Danke meinem großartigen Team. Ihr habt mich geduldig er- und getragen. Ihr seid wunderbar!", schreibt Michael Roth (Bad Hersfeld) am Dienstagmittag auf Twitter und den sozialen Medien.



Demnach wird Roth auch nicht der Reihe der Staatsminister und parlamentarischen Staatssekretären der SPD angehören. Er sitzt als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis 169 Werra-Meißner/Hersfeld-Rotenburg im Bundestag.

Während Olaf Scholz am Montag in Berlin seine Vorschläge für die von der SPD zu besetzenden Ministerien vorstellte, weilte Roth zu seinem politischen Abschiedsbesuch in Frankreich. "Ich war ja nicht nur Staatsminister für Europa, sondern auch Beauftragter für die deutsch-französische Zusammenarbeit", sagt Roth. Im Auftrag des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron wurde Roth am Montagabend zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Das ist die zweithöchste Auszeichnung in Frankreich. Sein Amtskollege Clement Beaune überreicht dem Sozialdemokraten diese Auszeichnung in Paris.

In seiner Rede zu seinem Abschiedsbesuch in Frankreich sagte Roth unter anderem: "Heute schließt sich der Kreis: Am 18. Dezember 2013, einen Tag nach der Übernahme meines Amts als Staatsminister für Europa, habe ich meine erste Reise nach Paris angetreten. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Begegnung mit meinem damaligen Amtskollegen Thierry Repentin. Knapp acht Jahre später, zwei Tage vor dem Ende meiner Amtszeit, führt mich nun auch meine letzte Reise als Europa-Staatsminister wieder nach Paris. Das war mir persönlich ein Herzensanliegen – auch als Signal für die herausgehobene Rolle der deutsch-französischen Zusammenarbeit in meiner Arbeit der vergangenen Jahre."

Vertreterinnen und Vertreter aus Hessen

In der künftigen Ampel-Koalition ist künftig der Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen für das Auswärtige Amt zuständig. Der künftigen Bundesregierung gehören nach der bisherigen Vorstellung der Koalitionspartner SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP insgesamt fünf Frauen und ein Mann aus Hessen an. Neben Nancy Faeser (51, SPD aus Schwalbach) als designierte Bundesinnenministerin und der designierten Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (56, SPD aus Viernheim, Kreis Bergstraße) sind dies Bettina Stark-Watzinger (FDP, 53 Jahre aus Bad Soden, Main-Taunus-Kreis), sowie die Grünen Anna Lührmann (38, Hofheim, Main-Taunus-Kreis) und die in Heimboldshausen (Philippsthal (Werra), Landkreis Hersfeld-Rotenburg) geborene Bettina Hoffmann (61, Niedenstein, Schwalm-Eder-Kreis), Spitzenkandidatin der Grünen in Hessen bei der Bundestagswahl, wird parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Professor Dr. Edgar Franke (61, SPD aus Gudensberg im Schwalm-Eder-Kreis) wird Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium.

"Unendlich dankbar bin ich meiner Heimat, den vielen Menschen bei mir zu Hause. Es war mir eine Ehre. Auf zu neuen Ufern. Glückauf", schreibt Roth auf seiner Facebook-Seite. Es bleibt spannend, denn neben den Regierungsjobs gibt es weitere Aufgaben zu verteilen. (Hans-Hubertus Braune) +++

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