"9 von 10 Infizierten sind ungeimpft"

MP Bouffier erklärt: Auch keine Kultur-und Freizeitangebote mehr für Ungeimpfte

Bundesweit gilt ab Sonntag 2G
Symbolbilder: Carina Jirsch

03.12.2021 / REGION - Und wieder ein Corona-Gipfel: Am Donnerstag verständigten sich die Regierenden auf einen härteren Pandemiefahrplan. Demnach sollen Ungeimpfte nicht nur keinen Zutritt mehr in Geschäfte erhalten (Einzelhandel des täglichen Bedarfs ist hiervon ausgenommen), auch sollen sie keine Kultur- und Freizeiteinrichtungen mehr besuchen dürfen.



Noch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte, dass das ein Mindeststandard sei, der von den einzelnen Bundesländern noch verschärft werden könne. Was das genau für Hessen bedeutet, erklärte Ministerpräsident Volker Bouffier am Nachmittag.

"In unserem Bundesland haben wir im Prinzip schon fast alles bereits am Dienstag angeordnet, viele Neuerungen gibt es also erstmal nicht", betonte Hessens Landesvater. Man habe sich auf Bundesebene darauf geeinigt, dass man die Impfkampagne beschleunigen müsse, alleine bis Weihnachten würden nun 30 Millionen Impfungen angestrebt. Außerdem habe man beschlossen, Maßnahmen zur Kontaktreduzierung zu ergreifen. "Die Situationen in den Kliniken ist sehr schwierig, einige Bundesländer schaffen es bereits jetzt nicht mehr. Patienten müssen verlegt werden, das Personal ist hart am Limit."

Es könnten bald härtere Maßnahmen kommen

Bouffier hob, wie bereits am Dienstag, hervor, dass man die Feststellung der pandemischen Lage im Landtag beantragt habe. "Wenn das, voraussichtlich in der kommenden Woche, durch ist, müssen wir sehen, welche Maßnahmen wir noch umsetzen werden." Denkbar seien Ausgangssperren oder die Schließung von Freizeit- und Gastronomieeinrichtungen. Auch seien derartige Verschärfungen durch den Bund denkbar. "Das Gesetz muss nur wieder geändert werden, die Ampel hat sich heute jedoch endlich auch in diese Richtung bewegt."

Die 2G-Regel, die ab Sonntag gilt, sei natürlich eine zusätzliche Belastung für den Einzelhandel, wie auch für die Veranstaltungsbranche. "Ich weiß, was Ihnen zugemutet wird, ich kann Ihnen aber versichern, wir wollen helfen." Auf Bundesebene habe man beschlossen, viele Wirtschaftshilfen zu erhalten und neue zu schaffen.

"Grundsätzlich müssen wir Infektionsketten künftig schneller unterbrechen", so der Ministerpräsident zum Abschluss. "Statistische Daten zeigen, dass 9 von 10 Infizierten ungeimpft sind." Diesen Personenkreis gilt es nun zu erreichen. (mr) +++  

Der Bund will mehr Menschen impfen

Ministerpräsident Volker Bouffier
Archivbild: O|N/Martin Engel

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