Kommentar von Christian P. Stadtfeld
Endlich soll sie kommen: Echte Freiheit heißt Impfpflicht!
Foto: Hendrik Urbin
04.12.2021 / FULDA -
Es würde mich glücklich machen, wenn wir nicht über die Impfpflicht diskutieren müssten, wir eine auf Freiwilligkeit beruhende Impf-Quote jenseits der 90 Prozent hätten. Doch das hätte/könnte/würde-Spiel bringt uns nicht weiter. Wir haben es in Deutschland bei weitem nicht geschafft, möglichst alle Bürgerinnen und Bürger zu einer freiwilligen Impfung gegen COVID-19 zu bewegen. Aktuell sind lediglich knapp 70 Prozent der Bürger zweifach geimpft, von den Zahlen der Booster-Impfung (etwa 14 Prozent) ganz zu schweigen.
Daher sage ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, voller Überzeugung: Die größtmögliche Freiheit dieser Tage ist eine Pflicht - die Impfpflicht. Sie kommt aller Voraussicht nach im kommenden Frühjahr auch in Deutschland - und das ist goldrichtig. Nur mit der Impfpflicht werden wir es schaffen, unseren Alltag langfristig aufrecht zu erhalten und weiter zu normalisieren, tausende Menschen vor einem schweren Krankheitsverlauf oder gar dem Corona-Tod zu retten. Wenn es nicht freiwillig zu gehen scheint, muss politisch nachgeholfen werden. Auch dafür sind Politiker da.
Lange haben die führenden Politiker unseres Landes damit gerungen, ob man zum Schutze der Bevölkerung eine Pflicht zum Impfen einführen sollte. Für bestimmte Berufsgruppen (etwa Medizin- und Pflege) ist das längst auch Konsens - und auch bei der allgemeinen Impfpflicht für die gesamte Bevölkerung sind sich mittlerweile sehr viele führende Politiker einig. So auch der designierte Kanzler Olaf Scholz (SPD), der darüber noch im Dezember im Bundestag abstimmen lassen will. Eine Durchsetzung gilt auch aufgrund der angespannten Pandemie-Lage als wahrscheinlich.
Gegenstimmen sprechen die körperliche Unversehrtheit und die Verhältnismäßigkeit an. Doch man darf nicht vergessen - die eigene Freiheit hört da auf, wo ich beginne meine Mitmenschen (in ihrer Gesundheit) zu gefährden. Die Verhältnismäßigkeit der Entscheidung wird vor allem auch dadurch gewahrt, dass es sich um eine "Pflicht" und eben nicht um einen "Zwang" handeln soll. Heißt konkret: Wer sich nicht Impfen lassen will, der wird auch nicht gezwungen, bekommt nicht unter Fixierung eine Spritze mit Impfstoff in den Arm gejagt. Stattdessen soll die Pflicht deutlich machen, wie wichtig die Impfung von jedem Einzelnen nicht nur für die Gesundheit der eigenen Person, sondern für die gesamte Gesellschaft ist. Wer sich dieser Pflicht entzieht, der wird aller Voraussicht nach mit einem saftigen Ordnungsgeld rechnen müssen, das NICHT-Impfen würde mit Eintreten der Impfpflicht wohl als Ordnungswidrigkeit gewertet.