Unterwegs mit dem Abwasserverband (1)
Maßnahmen gegen Starkregen - Hochwasser und Überflutungen bekämpfen
Fotos: Carina Jirsch
28.12.2021 / FULDA -
Regenüberlaufbecken dient dem Hochwasserschutz
Ein weiterer wichtiger Bereich für den Hochwasserschutz ist der Waidesgrund. Bei den Starkregenereignissen im Sommer herrschte oberhalb der Ochsenwiese Land unter. "Wenn höhere Abflüsse kommen, zum Beispiel bei Starkregen, so wie Anfang Juni, dann gibt es hier eine Drossel, also eine Reduzierung des Abflusses, das restliche Wasser wird aufgestaut - insgesamt bis zu 20.000 Kubikmeter. Am 5. Juni war das Becken innerhalb von 20 Minuten voll und ist dann tatsächlich über die Überlaufschwelle übergelaufen. Das gab es über 25 Jahre nicht", so Fehl. Spezieller Rechen filtert Grobstoffe
Wenige hundert Meter flussaufwärts befindet sich ein weiteres Regenüberlaufbecken. Mit 3000 Kubikmetern Fassungsvermögen ist es das Größte im Bereich des Abwasserverbandes Fulda. Zusätzlich kommt hier ein ganz besonderes technisches Highlight zum Einsatz. "Hier wird, wenn die Kanäle überlastet sind, Abwasser über einen Regenüberlauf abgeschlagen. "Ein spezieller Rechen filtert dann Grobstoffe heraus, sodass nur verdünntes Wasser ins offene Gewässer eingeleitet wird", so Siegfried Weber, Leiter der Kanalkolonne.Die reinigende Funktion der oberen Anlage kommt den Regenüberlaufbecken an der Ochsenwiese und im Innenstadtbereich zu Gute – hier wird lediglich gefiltertes Wasser in die überirdisch fließende Waides eingeleitet. Gleichzeitig wird die umliegende Kanalisation deutlich entlastet. Doch nicht überall haben die Einrichtungen schon so lange Bestand wie hier.
Neuer Stauraumkanal in Künzell soll Abhilfe schaffen
Im Harbacher Weg in Künzell gab es in den letzten Jahren immer wieder Hochwasserprobleme. Mit dem Bau eines sogenannten Stauraumkanals sollen hier zukünftig die Keller trocken bleiben. Die unterirdische Vorrichtung bietet genug Volumen, um überschüssiges Wasser bei Starkregenereignissen zu speichern. Gespeichert wird dort Abwasser, welches bei einem Regenereignis zwischenzeitlich nicht abgeführt werden kann. Ausgangspunkt für die Baumaßnahme waren hydraulische Probleme."Hier ist früher regelmäßig bei stärkeren Regenereignissen Wasser aus dem Kanaldeckel ausgetreten. Dieses ist dann oberflächlich abgeflossen und hat Probleme bereitet. Der Stauraumkanal soll in diesem Fall nun Abhilfe schaffen", so der Geschäftsführer. Auch wenn Hochwasserereignisse sich wohl auch zukünftig nicht komplett vermeiden lassen – mit raffinierten Bauwerken und klugen Konzepten können Überflutungen im Gebiet rund um Fulda zumindest ein bisschen eingedämmt werden. (Lea Hohmann) +++