"Die Vögel" mit Jens Wawrczeck
Schaurig-schön: "Peter Shaw" (Die drei ???) liest Alfred Hitchcock
Fotos: Henrik Schmitt, Veranstalter (1)
20.11.2021 / FULDA -
Zugegeben: Es gibt nicht wirklich sooo viele Termine, bei denen man als Redakteur schon nach 0,3 Millisekunden weiß: Da muss ich unbedingt hin. Einen dieser spezialgelagerten Sonderfälle gab’s am Donnerstagabend im Kulturzentrum Kreuz in Horas. "Hitch und ich – Die Vögel" stand auf dem Programm. Und für jemanden, der noch die allererste Drei-???-Hörspielfolge "Der Superpapagei" von 1978 als Langspielplatte im Schrank hat und darüber hinaus auch noch ein großer Hitchcock-Fan ist, war dieser Termin eigentlich keine Arbeit, sondern vielmehr das reinste Vergnügen.
Die allermeisten Streifen des "Master of Suspense" basieren auf literarischen Vorlagen, von denen Wawrczeck bereits etliche als Hörbuch eingelesen hat. So auch die Kurzgeschichte "Die Vögel" aus der Feder der britischen Schriftstellerin Daphne du Maurier.
Der Farmarbeiter Nat Hocken bemerkt ein seltsames Phänomen: Eine große Zahl Vögel versammelt sich über der See und verhält sich äußerst eigenartig. Er führt das auf den plötzlichen Kälteeinbruch zurück. Aber in der Nacht sammeln sich die Vögel auch über seinem Haus und attackieren ihn. Als er am nächsten Tag von dem Vorfall berichtet, nimmt ihn niemand ernst. Doch dann verkündet die BBC, dass sich riesige Vogelschwärme über ganz England formieren – der Notstand wird ausgerufen ...
Nach eineinhalb Stunden Lesung erklärte Jens Wawrczeck, dass er am Ende einer Show gerne noch ein Lied aus den jeweiligen Hitchcock-Filmen singt, um so ein bisschen die Spannung aus dem Abend zu nehmen. Da das bei den "Vögeln" schwer möglich sei, stimmte er stattdessen einen Song aus dem Film "Mary Poppins" an, der im gleichen Jahr gedreht wurde. Wawrczeck spitzbübisch: "Schließlich kann ich jetzt schlecht singen: Alle Vögel sind schon da!" – Applaus und Autogrammstunde. (Matthias Witzel) +++